Umwelt

Begeisterung über klares Mount-Kenya-Foto

Ein Foto des Mount Kenya, Afrikas zweitgrößten Berges, hat in Sozialen Netzwerken Begeisterung über eine geringere Luftverschmutzung wegen Coronavirus-Sperren ausgelöst – doch Experten warnen vor vorschnellen Schlüssen.

Auf einem Foto des Instagram-Nutzers Osman Siddiqi ist Mount Kenya klar aus dem rund 140 Kilometer entfernten Nairobi zu sehen. „Die reduzierte (Luft-)Verschmutzung wegen Ausgangssperren und Social Distancing hat die Sicht höchstwahrscheinlich stark verbessert“, schrieb er.

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Shot of #MtKenya taken from #Nairobi. Mt #Kenya is about 140KM away. The photo is a testament to what we might be missing out on with nature. I sometimes spot Mt Kenya in the mornings. More often than not it's not very sharp and not worth a photo. This morning it was vivid and quite hard to avoid. I took the shot and it sat in my DSLR for about a couple of weeks. The reduced pollution from curfews and social distancing probably made the view so much clearer. It really begs us the question, what Nairobi do we want to emerge from the crisis? Imagine if seeing the imperious Mt Kenya was much more commonplace in Nairobi. It is sad that it is rare, but I do hope we fight for a cleaner city going forward. Some quick facts and myth-busting: 1) The shot was *not* taken from Westlands. This is from Kilimani near Dennis Pritt rd. 2) It's a zoom lens. One Africa place is a few km away from my place. 3) Mt Kenya is visible from a few vantage points in the city from what I've gathered. 4) Most importantly, this isn't photoshopped. It has some light touches on contrast and vignetting. But this is real. This is #Nairobi. Taken by a #Nikon #D5600 with a 70-300m zoom lens. Read more here: https://bit.ly/2z0E1Ex . . . . . #landscapephotography #naturephotography #mountains #african #cityscape #rarebeauty #skyscraper #dslrphotography #nikonphotography #unexpected #travelkenya #travelphotography

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Etliche Instagram-Nutzer teilten das Foto und schrieben begeistert, „die Erde atmet“. Sie machten die wegen Covid-19 verhängten Restriktionen für eine bessere Luft in Nairobi verantwortlich. Kenia hat Schulen und Universitäten geschlossen, internationale Flüge gestrichen, eine Ausgangssperre von abends bis morgens verhängt und das Reisen nach Nairobi rein und raus verboten.

Noch nicht bewiesen

Dass dies die Luft verbessert haben, ist aus Expertensicht aber noch nicht bewiesen. „Ich vermute, dass die Luftverschmutzung in Nairobi wegen der Einschränkungen im Durchschnitt weniger stark ist, vor allem auf Straßenniveau“, sagte Sean Khan, ein Experte beim UNO-Umweltprogramm (UNEP), der Deutschen Presse-Agentur. Vermutlich wegen des geringeren Verkehrs und weniger Bauarbeiten. Allerdings zeige einer von mehreren Sensoren in Nairobi – in der Nähe einer Fabrik – viel höhere Werte als normal an. Aus seiner Sicht müssten Daten noch weiter ausgewertet werden, um richtige Schlüsse ziehen zu können.

Dass der 5.199 Meter hohe Mount Kenya so deutlich von Nairobi aus zu sehen ist, könne prinzipiell schon an einer auf die Corona-Sperren zurückgehenden geringeren Luftverschmutzung liegen, sagte Khan. Aber es könne auch mit anderen Faktoren zusammenhängen, etwa dem vielen Regen derzeit.