Flüssigkeit tropft aus einer Spritze
APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand
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Coronavirus

155 Medikamente und 79 Impfungen in Entwicklung

Weltweit wird an Behandlungsmöglichkeiten von Covid-19 geforscht: 155 Medikamente und 79 Impfungen sind in Entwicklung, wie heimische Experten und Expertinnen erhoben haben.

Demnach haben die meisten dieser in Entwicklung befindlichen Medikamente bereits eine Zulassung für andere Infektionen. Von den Impfstoffkandidaten sei bisher keiner über das Entwicklungsstadium gelangt, berichtet das Austrian Institute for Health Technology Assessment (AIHTA).

Bekannte antivirale Wirkstoffe

Das Institut hat die Übersicht über die weltweiten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Bereich Covid-19 auf Bitte u.a. des Gesundheitsministeriums erstellt, wie es am Montag mitteilte. Die Erhebung soll bei künftigen evidenzbasierten Entscheidungen unterstützen, etwa wenn die Gesundheitssysteme aus mehreren Medikamenten oder Impfstoffen gegen Covid-19 die geeignetsten auszuwählen haben.

Die derzeit auf ihre Wirkung gegen SARS-CoV-2 getesteten 155 Medikamente basieren alle auf einem oder mehreren antiviralen Wirkstoffen: Dabei handelt es sich um Remdesivir, Lopinavir und Ritonavir (Handelsname: Kaletra), Favipirvir (Avigan), Darunavir (Prezista), Chloroquine Phosphate (Resochin), Hydroxychloroquine (Plaquenil), Camostat Mesilate (Foipan), APN01 (rhACE2), Tocilizumab (Roactemra), Sarilumab (Kevzara) und Interferon beta 1a (SNG001).

„Da es sich beim Großteil dieser Wirkstoffe um Medikamente handelt, die bereits für andere Indikationen zugelassen sind, betonen internationale Regulatoren die Notwendigkeit robuster Evidenz, also Zulassungsstudien für die Wirksamkeit bei Covid-19“, erklärte AIHTA-Leiterin Claudia Wild.

Noch kein Impfstoff zugelassen

Bei den vom AIHTA identifizierten Impfstoffkandidaten handelt es sich um Lebendimpfstoffe, also mit abgeschwächten Virusstämmen, Totimpfstoffe, die Virusproteine enthalten, sowie oder genbasierte Impfstoffe mit spezieller DNA oder mRNA. Die meisten dieser Projekte seien derzeit noch im Entwicklungsstadium und haben noch keine Zulassung.

Elf Medikamente und acht Impfstoffkandidaten seien in der Entwicklung besonders fortgeschritten bzw. gelten in der Fachliteratur als besonders vielversprechend. Für diese haben die Experten Kurzbeschreibungen mit zusätzlichen Informationen verfasst.