Forderung

Wissenschaftler wollen „Klima-Corona-Deal“

Einen „klimagerechten Gesellschaftsvertrag“ fordern fast 100 NGOs und über 500 Forscher von der österreichischen Regierung. Bei der Bewältigung der Coronakrise gelte es gleichzeitig eine drohende Klimakatastrophe abzuwenden, heißt es in dem am Mittwoch publizierten Positionspapier.

Mit vier Forderungen beziehe man sich auf das geplante Konjunkturpaket der österreichischen Bundesregierung, denn diese stehe vor der historischen Gelegenheit, staatliche Rettungsgelder „intelligent und klimagerecht zu investieren“, heißt es auf der Webseite der Umweltbewegung Fridays for Future.

„Zukunft sichern“

Mit der ersten von vier Ansatzpunkten namens „Die Zukunft der Menschen sichern“ treten die Unterstützer für primäre Erhaltung und Schaffung von Jobs bei der Vergabe der Hilfsgelder ein „anstatt ziellos Geld in einzelne Industrien zu stecken“.

Zweitens sollten Staatshilfen mit Pariser Klimaabkommen konform sein, Hilfs- und Konjunkturpakete des österreichischen Staates sollen daher den Strukturwandel zur Erreichung des dort verankerten 1,5-Grad-Ziels vorantreiben. Drittens sollen Zivilgesellschaft und Sozialpartner an den Verhandlungen rund um die Verteilung der Finanzhilfen beteiligt werden.

Im abschließenden vierten Punkt „Globale Klimagerechtigkeit“ fordern die Unterzeichner von der österreichische Regierung unter anderem, sich auf internationaler Ebene dafür einzusetzen, dass die Schulden der ärmsten Staaten gestrichen werden, dass statt Krediten Transferzahlungen geleistet werden und Österreich einen fairen Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung leistet.

Forscher im Schulterschluss

Die Regierung solle sich zudem für einen ambitionierten und solidarischen „Green Deal“ der EU einsetzen, schrieb der Österreich-Ableger der globalen Klimaschutzbewegung Fridays For Future. Man werde mit einem #CampForFuture ab dem heutigen Mittwoch, beginnend mit der symbolischen Uhrzeit „fünf vor zwölf“, eine Woche lang durchgehend vor dem Bundeskanzleramt „streiken“, um so die Forderung nach dem Deal zu unterstützen – selbstverständlich unter Einhaltung aller Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus.

Insgesamt 518 Wissenschaftler haben sich bisher ebenfalls für den „Klima-Corona-Deal“ ausgesprochen. Von den bisher 94 unterstützenden Organisationen, Initiativen und Gruppen hat der WWF Österreich per Aussendung sein eigenes Arbeitsmarkt-Paket Klimaschutz hervorgehoben, während Global 2000 an die erhobene Forderung nach einer Klimaschutzmilliarde für ein grünes Konjunkturpaket erinnerte.