Pisa-Studie

Bildungserfolg: Ungleichheit könnte zunehmen

Die wochenlangen Schulschließungen und der weiterhin nur eingeschränkte Schulbetrieb könnten sich nach Ansicht von OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher auch in den nächsten Pisa-Testergebnissen niederschlagen. Es sei gut möglich, dass die „sozialen Disparitäten“ weiter zunähmen.

Die Veröffentlichung der letzten Pisa-Ergebnisse vor einem halben Jahr hatte den Zusammenhang, wonach Schulerfolg in Ländern wie Deutschland und Österreich stark von der sozialen Herkunft abhängt, erneut bestätigt. Schleicher schließt nun nicht aus, dass sich dieser Effekt verstärken könnte. Kinder aus wohlhabenden Familien kämen oft mit Schulschließungen zurecht.

Verlust an Lebenseinkommen

„Kinder aus ungünstigem sozialem Umfeld haben dagegen meist nur eine einzige wirkliche Chance im Leben, das sind gute Lehrer und eine leistungsfähige Schule.“ Ihnen fehle der Zugang zu guten Angeboten zum Online-Lernen und manchmal auch ein Platz um zu Hause in Ruhe zu lernen.

Die Ausnahmesituation an den Schulen könnte nach Angaben des Bildungsexperten auch Auswirkungen auf das spätere Erwerbsleben der Schüler haben. „Letztlich können sie ein verlorenes Schuljahr mit sieben bis zehn Prozent verlorenem Lebenseinkommen gleichsetzen“, sagte er.

Die Pisa-Studie ist die größte internationale Schulleistungsvergleichsstudie. Die Federführung hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Seit dem Jahr 2000 werden dafür alle drei Jahre weltweit Hunderttausende Schüler im Alter von 15 Jahren in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften getestet.