Hochschulen

Appell für Schutz der wissenschaftlichen Vielfalt

In einem internationalen Aufruf fordern Forscher und Forscherinnen den Schutz der wissenschaftlichen Vielfalt, die ihrer Meinung nach im Zuge der Coronavirus-Pandemie bedroht ist. Sie verweisen etwa auf die prekäre Situation vieler Wissenschaftler und vor allem Wissenschaftlerinnen.

Durch die Pandemie müssten viele ihre Forschung und Lehre neu ausrichten, unterbrechen oder ausfallen lassen, heißt es in dem Appell, der soeben im Fachjournal „Nature Ecology and Evolution“ veröffentlicht wurde.

Besonders betroffen seien davon jene, die auf befristete Einkommen angewiesen sind, mehr Verantwortung für Verwaltung oder Familienpflege tragen oder benachteiligten Gesellschaftsgruppen angehören: „Dies betrifft die meisten Jungwissenschaftler – insbesondere Frauen und Minderheiten“, erklärte die Hauptautorin des Aufrufs, Bea Maas, von der Universität Wien. Die Krise gefährde aber nicht nur viele wissenschaftliche Stellen und internationale Kooperationen, sondern auch „die Vielfalt, die Forschung nachweislich produktiver, innovativer und effizienter macht“.

Mehr Staatshilfen und mehr Gleichstellung

Die Autorinnen und Autoren des Aufrufs fordern „eine kollektive Anstrengung der gesamten wissenschaftlichen Gemeinschaft, insbesondere der Personen in Führungspositionen, um auf die kurz- und langfristigen Herausforderungen der Krise zu reagieren und die jahrzehntelangen Bemühungen für den Aufbau einer inklusiven wissenschaftlichen Gemeinschaft zu schützen“.

Notwendig dafür seien verbesserte Gleichstellungsmaßnahmen, gezielte Förderungen und erhöhte Staatshilfen. „Die Bewältigung der Pandemie erfordert eine starke internationale wissenschaftliche Gemeinschaft, die versteht, dass Vielfalt und Gerechtigkeit Schlüsselfaktoren bei der Förderung einer gesunden, widerstandsfähigen Umwelt als Eckpfeiler der menschlichen Gesundheit und des Wohlbefindens sind“, heißt es in dem Aufruf.