Eine Gruppe Zwergflamingos
Paul Rose
Paul Rose
Verhalten

Pinkfarbene Flamingos sind aggressiver

Intensiv rosafarbene Flamingos sind besonders aggressiv – das zeigt eine Studie an Zootieren. Beim Kampf um das Futter bekommen die blasseren Artgenossen mitunter ihre spitzen Schnäbel zu spüren.

Von zartem Rosa bis zu intensivem Pink – ihre schöne Farbe verdanken Flamingos ihrem Speiseplan. In der freien Wildbahn ernähren sie sich vor allem von Algen und kleinen Krebsen, die Carotinoide enthalten. Im Zoo werden die Farbstoffe dem Futter oft künstlich zugesetzt.

Die Farbe des Gefieders ist aber auch ein wichtiges Signal für alle Artgenossen und Artgenossinnen. „Die Tiere leben in großen Gruppen mit komplexen sozialen Strukturen“, erklärt Paul Rose von der University of Exeter in einer Aussendung. Wie differenziert das Sozialleben der langbeinigen Vögel ist, hat Rose und sein Team erst kürzlich analysiert.

Gesundes Rosa

Eine kräftige rosa Färbung sei ein Zeichen von Gesundheit, außerdem signalisieren die Flamingos damit, dass sie paarungsbereit sind. Laut Rose haben die Tiere nämlich keine bestimmte Paarungszeit, nur die eigene Verfassung ist entscheidend. Letztere verändert das Verhalten anscheinend auch in anderer Hinsicht – das legt zumindest die soeben in der Fachzeitschrift „Ethology“ erschienene Untersuchung des britischen Teams nahe.

Dafür wurden Zwergflamingos bei der gemeinsamen Fütterung unter verschiedenen Umständen beobachtet – entweder mussten sie aus gemeinsamen größeren oder kleineren Futtertrögen fressen oder die Nahrung wurde ähnlich wie in der Natur in einem größeren Pool angeboten. Je enger die Bedingungen, umso streitlustiger waren die Flamingos im Allgemeinen. Besonders aggressiv waren laut den Forschern Tiere mit intensiv gefärbtem Gefieder – Männchen genauso wie Weibchen.

„Ein gesunder Flamingo, der sich effizient ernährt – das zeigen sein bunten Federn – hat einfach mehr Zeit und Energie bei der Fütterung aggressiv und dominant zu sein“, meint dazu Rose. Ideal sei es daher, die Vögel aus einem großen Pool zu füttern: Dort waren sie generell weniger aggressiv und hatten mehr Zeit zum Fressen. „Dann werden die Tiere schön rosa, sind aber trotzdem entspannt.“