Baumstämme und Erde: Gerodete Flächen im Regenwald
©guentermanaus – stock.adobe.com
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Studie

Goldabbau fördert Zerstörung des Regenwaldes

Wo illegale Goldgräber Schneisen in den Regenwald schlagen und sich auf der Suche nach dem Edelmetall tief in die Erde graben, erholt sich der Wald laut einer neuen Studie nur schwer.

„Tropenwälder werden von Goldförderung und Bergbau stark beeinträchtigt“, sagt Studien-Autorin Michelle Kalamandeen von der britischen Universität Leeds, „und sie wachsen von selbst kaum nach“.

Kalamandeen und die anderen Forscher warnen auch in Hinblick auf die Klimaerwärmung, dass die Folgen lange anhalten und eine aktive Landbewirtschaftung notwendig ist. Das Amazonas-Gebiet ist der größte Kohlendioxid-Speicher der Welt. Die Aufnahmefähigkeit und Speicherkapazität sinken jedoch mit der Zerstörung des Regenwaldes. Der im „Journal of Applied Ecology“ veröffentlichten Studie zufolge wachsen die Tropenwälder in stillgelegten Goldförder- und Bergbaugruben nur sehr schwer nach.

Vegetation kehrt lange nicht zurück

Das Team betrieb auf zwei kurz zuvor verlassenen Goldminen in Guyana Feldforschung, analysierte Bodenproben und bestimmte die Biomasse einzelner Bäume. An einigen Orten war die Vegetation auch lange nach dem Stopp der Goldförderung fast nicht zurückgekehrt. Die illegale Goldsuche ist im Norden Südamerikas entlang des Guyana-Schildes, in den Ländern Guyana, Suriname, Französisch-Guayana, Venezuela, Kolumbien und Brasilien, für 90 Prozent der Entwaldung verantwortlich.

Die Ergebnisse der Studie weisen darauf hin, dass die Erschöpfung der Nährstoffe die Erholung mehr beeinträchtigt als die Quecksilberverschmutzung. Der fruchtbare Boden des Regenwalds ist nur sehr dünn. Der hohe Quecksilbergehalt hat jedoch schwerwiegende Auswirkungen auf Ernährungssicherheit, Wasserversorgung und Biodiversität.