Wladimir Putin bei der Einweihung des Denkmals in Rschew
AFP – MIKHAIL KLIMENTYEV
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Zeitgeschichte

Putin weiht riesiges Weltkriegsdenkmal ein

Kreml-Chef Wladimir Putin hat ein riesiges Denkmal für gefallene Sowjetsoldaten in Rschew, an einem der blutigsten Schlachtfelder des Zweiten Weltkriegs in Russland, eingeweiht.

Das Land werde sich so immer daran erinnern, welch hohen Preis das sowjetische Volk für den Sieg über Nazi-Deutschland gezahlt habe, sagte Putin am Dienstag vor Veteranen in der etwa 200 Kilometer nordwestlich von Moskau gelegenen Stadt. Es war seine erste Reise seit Beginn der Coronavirus-Krise in Russland.

Putin warnte zugleich vor Versuchen der Geschichtsfälschung. Die Leistung der Roten Armee dürfe nie vergessen und solle „nicht mit Lügen und Fälschungen verwischt und beschmiert werden“. Bei der Eröffnung war auch der Staatschef der Ex-Sowjetrepublik Belarus, Alexander Lukaschenko, anwesend.

Denkmal in Rschew
AFP – MIKHAIL KLIMENTYEV
Putin und Lukaschenko mit Veteranen und Veteraninnen vor dem Denkmal

Die 25 Meter hohe bronzene Statue stellt nach Angaben der Künstler einen unbekannten Soldaten dar, um die Beine winden sich zahlreiche Kraniche. Das auf einem Hügel platzierte Denkmal erinnert deutlich an die sogenannte Mutter-Heimat-Statue in Wolgograd (früher Stalingrad). Sie ist mit mehr als 50 Metern Höhe eines der größten Denkmäler der Welt und wurde in diesem Jahr aufwendig restauriert.

Über eine Mio. sowjetische Tote

Die russische Stadt Rschew zählt neben Stalingrad zu den blutigsten Schauplätzen des Zweiten Weltkrieges. Nach dem Überfall der Deutschen auf die Sowjetunion 1941 lieferten sich Wehrmacht und Rote Armee über fast eineinhalb Jahre eine der schwersten Schlachten des Zweiten Weltkrieges. Bei der Schlacht um Rschew fielen bis zu eine Million Sowjetsoldaten und 100.000 Deutsche. Seit 2002 gibt es dort einen gemeinsamen deutsch-russischen Soldatenfriedhof.