Die Forscher um Isabella Oleksy von der Colorado State University heben die schädlichen Auswirkungen des Klimawandels sogar auf eigentlich unberührte und abgelegene Ökosysteme hervor. Das Team untersuchte für die in den „Proceedings oft he Royal Society B“ erschienene Studie die Algenkonzentration in Seen in einer Bergkette etwa 100 Kilometer von Denver entfernt. Dort habe der rasche Temperaturanstieg zu einem erhöhten Wachstum der Grünalgen geführt.
Im Vergleich zu Messungen aus dem Jahr 1950 hat sich das Algenvorkommen stark verändert. „Selbst in relativ abgelegenen Seen in geschützten Gebieten (…) ist der Fingerabdruck der Störung des Erdsystems durch den Menschen klar zu sehen“, sagt Oleksy.
Kein isoliertes Phänomen
Die grüne Farbe der sonst klaren Seen ist auf die Algenblüten, die sogenannten Chlorophyten, zurückzuführen, die vor allem bei warmen Temperaturen gedeihen. Diese sind den Forschern zufolge eigentlich nur in stark verschmutzten Gewässern zu finden, beispielsweise in der Nähe landwirtschaftlicher Flächen, aber nicht in unberührten Bergseen. Und obwohl die Veränderung in nur zwei Seen beobachtet wurde, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass es sich nicht um ein isoliertes Phänomen handelt.
Forscher der Cambridge Universität fanden im Mai beispielsweise grünen Schnee in der Antarktis. Auch dieses Phänomen führten sie auf eine Algenblüte durch wärmere Temperaturen zurück.
Die Umweltschutzbehörde der Vereinigten Staaten warnt auf ihrer Webseite, die Verbreitung von Algen bringe Ökosysteme unter Wasser aus dem Gleichgewicht, weil Sonnenlicht nicht mehr durch die Wasseroberfläche dringen könne. Zudem könnten Wildtiere, die die Algen fressen, erkranken.