3,4 Mio. Euro

FWF fördert 24 „mutige Ideen“

Drohnen, die sich selbst das Fliegen beibringen, eine innovative Malariatherapie und biografisch-orientierte Migrationsforschung: 24 „mutige Ideen“ wie diese werden in einem neuen Programm des Wissenschaftsfonds (FWF) nun mit insgesamt 3,4 Millionen Euro gefördert.

Mit dem „1.000-Ideen-Programm“ soll Hochrisikoforschung gefördert werden, um Österreichs Innovationskraft zu steigern, wie der FWF am Donnerstag bekanntgab.

400 Anträge, 24 Förderungen

Der FWF setzt mit dem neuen Programm auf „unkonventionelle Projekte und neuartige wissenschaftliche Ansätze, die das Potenzial besitzen, einen Innovationssprung auszulösen“. Es solle damit Freiraum für frische Forschungsansätze geschaffen werden, unabhängig von Erfahrung und Renommee eines Wissenschaftlers oder einer Wissenschaftlerin. Mehr als 400 Anträge langten in der ersten Antragsrunde ein, rund 300 davon entsprachen den Kriterien und wurden anonymisiert von einer 20-köpfigen internationalen Jury unter der Leitung von James Kirchner (ETH Zürich) beurteilt.

Die 24 geförderten Forscherinnen und Forscher von zwölf Universitäten und Forschungsstätten erhalten jeweils zwischen 100.000 und 150.000 Euro für ihr Projekt, das maximal 24 Monate dauert. FWF-Chef Klement Tockner zeigte sich über „die Vielfalt der High-Risk-Forschung“ begeistert. Indem die Wissenschaftler visionäre Ideen umsetzen können, würden sich die Chancen erhöhen, „dass sich wissenschaftliche Durchbrüche zum Wohle aller ergeben – und das auch dann, wenn die ursprüngliche Idee scheitern sollte“.

Drohnen, Malaria und Migration

Als Beispiel für ein gefördertes Projekt nannte der FWF den Physiker Jan Steinbrener von der Universität Klagenfurt. Er will einen neuen Ansatz entwickeln, um Drohnen zu steuern, und sich dabei am Entwicklungsprozess der menschlichen Motorik orientieren. Ziel ist, dass sich die Fluggeräte selbst das Fliegen beibringen.

Karin Albrecht-Schgör von der Medizinischen Universität Innsbruck wird für ihre Idee gefördert, einen völlig neuen Ansatz für eine Therapie für die zerebrale Malaria zu verfolgen, der direkt auf das Immunsystem ausgerichtet ist. Bei dieser Komplikation der Malariaerkrankung kommt es zu einer Beteiligung des Gehirns, sie endet speziell für Kinder oft tödlich.

Neue Wege in der Migrations- und Religionsforschung will Ariane Sadjed vom Institut für Iranistik der Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in ihrem „1.000-Ideen“-Projekt gehen. Sie will jüdische und islamische Minderheiten in Österreich und ihre gemeinsamen Erfahrungen als Migranten und religiöse Minderheiten untersuchen und hofft, durch den Fokus auf Biografien und Alltagserfahrungen bestehende Narrative zu Identität und Zugehörigkeit aufzubrechen.