Eine Frau mit Maske beim Einkaufen
AFP – TOLGA AKMEN
AFP – TOLGA AKMEN

Weniger Gesichtsberührungen durch Masken

Masken sollen Mitmenschen vor dem Coronavirus schützen. Bis zu einem gewissen Grad bieten sie aber auch Selbstschutz – etwa, weil man sich seltener ins Gesicht fasst. Dass das tatsächlich funktioniert, zeigt nun eine Studie chinesischer Forscher. Sie verglichen Videos von Menschen im öffentlichen Raum vor und während der Coronavirus-Pandemie.

Die Videos stammen aus offen zugänglichen Quellen wie YouTube und wurden zum einen zwischen 2018 und 2019, zum anderen heuer zu Beginn der Coronavirus-Pandemie gemacht. Die Forscher und Forscherinnen der Sun Yat-sen Universität in Guangzhou analysierten Aufnahmen von knapp 7.000 Menschen in U-Bahnen, auf Straßen oder in Parks in mehreren Ländern.

Speziell in China selbst wurde die Maskenpflicht demnach fast lückenlos befolgt – und das führte dazu, dass sich die Menschen deutlich seltener ins Gesicht fassten. Berührten sich die Chinesen vor Corona in vier Prozent aller Videoaufnahmen auf Nase, Stirn oder Wangen, waren es während der Pandemie nur noch ein Prozent. In Südkorea war der Rückgang von elf auf zwei Prozent sogar noch größer. Auch in Westeuropa und den USA wirkte sich der Maskengebrauch aus, freilich viel weniger: Hier verringerte sich der Anteil von Selbstberührungen von elf auf sechs bzw. zwölf auf knapp acht Prozent. Allerdings: In diesen westlichen Ländern gab es zum Untersuchungszeitraum im heurigen März noch keine allgemeine Maskenpflicht.

Wie die chinesischen Forscher in der Fachzeitschrift „JAMA Network“ schreiben, haben die Vorschriften stark dazu beigetragen, dass Menschen tatsächlich eine Maske tragen. Das führe, unabhängig vom Maskentyp, zu weniger Selbstberührungen – und das wiederum könne die Übertragungsrate des Coronavirus verringern.