Gemeinsam mit dem Fotografen Bernd Ritschel hat die Glaziologin Andrea Fischer „Alpengletscher. Eine Hommage“ veröffentlicht (Leseprobe). Darin zeichnet die Gletscherforscherin vom Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Innsbruck die Geschichte der alpinen Eisriesen nach und dokumentiert die gravierenden Veränderungen, die die menschengemachte Klimakrise für diesen Naturraum bedeuten.
Fünf nach zwölf für hiesige Gletscher
Ö1-Sendungshinweis:
Dem Thema widmet sich auch Wissen Aktuell, am 3.8. um 13.55 Uhr.
Buchpräsentation
Dienstag, 4. August 2020, 20.00 Uhr, Alpinarium Galtür, Hauptstraße 29c
Die Gletscher in den Polarregionen könnten noch gerettet werden, so Fischer, doch für die Alpengletscher sei es bereits zu spät. „Für sie ist es bereits fünf nach zwölf“, so die Glaziologin, die für science.ORF.at auch ein Gletschertagebuch schreibt. In der Geschichte dieser Hochgebirgsregion habe es zwar eisfreie Perioden gegeben, nie aber seien diese durch den Menschen herbeigeführt worden.
Die Gletscher seien heute ein wichtiger Indikator für das Fortschreiten der Klimakrise. In den Alpen hat die Eismasse der Gletscher in den vergangenen 20 Jahren um 17 Prozent abgenommen – das sind 1,3 Gigatonnen Masseverlust jährlich. Ihre alte Größe werden die Gletscher wohl nicht mehr erreichen. Wolle man den gänzlichen Verlust aufhalten, müssten die Treibhausgasemissionen drastisch reduziert werden, und zwar ab sofort.