Erst dachte das Team um den Paläontologen David Evans vom Royal Ontario Museum und von der McMaster University, dass die seltsame Form des Knochens auf einem schlecht ausgeheilten Bruch beruhte. Computertomographien seiner internen Struktur und Vergleiche mit Tumoren menschlicher Patienten von heute führten dann zu einem anderen Schluss, wie sie in der Fachzeitschrift „Lancet Oncology“ schreiben: Der Centrosaurus, der schon vor über 30 Jahren im “Dino-Park“ von Alberta in Kanada entdeckt worden war, litt unter einem Osteosarkom – einem bösartigen Tumor, der üblicherweise noch nicht ausgereiftes Knochengewebe befällt.
3-D-Rekonstruktion des Knochens – gelb die Tumormasse
„Das Schienbein zeigte einen aggressiven Krebs in fortgeschrittenem Stadium“, sagt David Evans in einer Aussendung der McMaster University. „Er hatte den Dinosaurier wohl gelähmt und sehr anfällig gemacht für die Tyrannosaurus-Räuber jener Zeit.“ Vielleicht aber habe das Individuum länger gelebt als mit dem Handicap eigentlich möglich, da die pflanzenfressende Art in großen, schützenden Herden gelebt hat.