Zwar ist diese Schutzwirkung prinzipiell bekannt, sie wurde bisher aber noch nie sorgfältig kartiert und in globale Gletschermodelle einbezogen, wie die Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in der Schweiz am Donnerstag mitteilte.
„Wir wissen jetzt, dass fast die Hälfte der Gletscher der Erde mit Schutt bedeckt ist“, so Studienautor Sam Herreid. Die meisten Gesteinstrümmer liegen am Ende eines Gletschers – also dort, wo Eis normalerweise am stärksten schmilzt. „Bis jetzt haben globale Gletschermodelle die Schuttbedeckung bei ihren Vorhersagen über die Reaktion der Gletscher auf ein sich änderndes Klima außer Acht gelassen“, sagte Herreid.
Die neuen Zahlen geben nun Hinweise darauf, dass die Gletscher langsamer schmelzen könnten als angenommen. Das sei im Hinblick auf die Vorhersage zukünftiger Wasserressourcen und des Anstiegs des Meeresspiegels von Bedeutung, schreiben Herreid und seine Kollegin Francesca Pellicciotti in der Fachzeitschrift „Nature Geoscience“.