Eine Sternschnuppe leuchtet neben der Milchstraße am Himmel
APA/dpa/Matthias Balk
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Sternschnuppen

Vor dem Höhepunkt der Perseiden

Alljährlich sorgt der Sternschnuppenstrom der Perseiden im August für ein Spektakel am Nachthimmel. Mitte der Woche wird der heurige Höhepunkt erwartet, Tageslicht und Mond werden die Meteorsichtungen allerdings beeinträchtigen.

Alljährlich Mitte August kreuzt die Erde die Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle, dessen Staubspur den Sternschnuppenregen der Perseiden erzeugt. Das geschieht, weil die Staubkörner mit ungefähr 60 Kilometern pro Sekunde mit der Erdatmosphäre kollidieren. Dort verdampfen sie in großer Höhe und bringen dabei die Luft hinter sich zum Leuchten. Der Name „Perseiden“ kommt daher, weil es so aussieht, als würden Sterne aus dem Sternbild des Perseus fallen. Der Meteorstrom wird auch „Tränen des Laurentius“ genannt, weil sein Erscheinen mit dem Namenstag des Märtyrers Laurentius am 10. August zusammenfällt und als Tränen des Himmels über dessen Martyrium gedeutet wurden.

Sternschnuppenstrom der Perseiden
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30 Sichtungen pro Stunde

Heuer fällt das Maximum des Phänomens auf die Zeit um den 12. August. Auf ihren Höhepunkt steuern die Perseiden just in den Tagesstunden zwischen 15.00 und 18.00 Uhr zu, wie die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) mitteilte. Die eigentlich für diesen erweiterten Zeitraum möglichen 100 bis 110 Sternschnuppenerscheinungen pro Stunde in diesem Jahr in Europa auch tatsächlich zu sehen, ist laut WAA-Präsident Alexander Pikhard nicht möglich.

Eher realistisch seien um die 30 Sichtungen pro Stunde unter maximal dunklen Bedingungen – also ohne störendes Mond- und künstliches Licht in der Umgebung des Beobachtungsplatzes. Theoretisch würde dieser Wert bis ungefähr 5.00 Uhr am 13. August auf 100 Sichtungen ansteigen. Da jedoch ungefähr um Mitternacht der abnehmende Mond aufgeht, wird auch dann die Rate an tatsächlich sichtbaren Ereignissen deutlich reduziert sein.

Sternschnuppenstrom der Perseiden
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Freies Auge genügt

Angesichts der aktuellen Covid-19-Situation warnt Pikhard vor der Bildung nächtlicher Menschenmengen: „Zur Beobachtung der Meteore braucht es nur das freie Auge, kein Fernrohr oder Fernglas, also auch keine Sternwarte, und einen dunklen Ort. Suchen Sie diesen höchstens in kleinen Gruppen auf, sodass der erforderliche Abstand eingehalten werden kann.“

Coronavirusbedingt sowie aufgrund der heuer nicht idealen Voraussetzungen zur Beobachtung organisiert die WAA diesmal keine Veranstaltung zum gemeinschaftlichen Sternschauen auf der Wiener Sophienalpe, wo sich in der Vergangenheit zu dem Ereignis mitunter Tausende Interessenten getroffen haben.