Vorbild für Kampf gegen Klimakrise

Deutsche Forscherinnen und Forscher können der Coronavirus-Pandemie etwas Positives abgewinnen. Die weltweiten Schutzmaßnahmen könnten Vorbild sein für die Bekämpfung der Klimakrise. Ihr Vorschlag: ein „Klima-Coronavirus-Vertrag“, der die jüngere und die ältere Generation gleichermaßen einbezieht.

„Sowohl die Corona- als auch die Klimakrise sind das Ergebnis des zunehmenden, durch Menschen verursachten Drucks auf den Planeten“, erklärte Sabine Gabrysch vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung am Montag.

Die Pandemie habe gezeigt, „dass es mit einer Kombination aus staatlichem Handeln und individuellen Veränderungen des Lebensstils möglich ist, Schäden zu verhindern“. Gabrysch veröffentlichte mit einem Potsdamer Forscherteam einen Vorschlag für einen generationenübergreifenden „Klima-Corona-Vertrag“. Dabei sollten sich junge Menschen an Abstands- und Hygienemaßnahmen halten, um die Älteren zu schützen. Im Gegenzug setzten sich ältere Generationen für politische Maßnahmen ein, um die Erderwärmung einzudämmen.

“Test für globalen Notfallvorsorge“

„Die Coronavirus-Krise ist ein Testfall für globale Notfallvorsorge und -management im Allgemeinen“, erklärte die Leitautorin des Aufsatzes, Kira Vinke. „Die Pandemie hat gezeigt, dass eine noch größere Gesundheitskrise abgewendet werden kann, wenn die Reaktionszeit auf ein Minimum beschränkt wird. In der Tat sollten wir uns genau diese Lektion zu Herzen nehmen und sie auf die Klimakrise anwenden.“

Die Forscher gaben sich optimistisch. Die Solidarität während der Pandemie habe Potenziale für die „dringend notwendige Stabilisierung des Weltklimas“ aufgezeigt, erklärten sie.