Ein Getreidefeld im Raum St. Pölten
APA/HELMUT FOHRINGER
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Prognose

Fruchtbare Böden drohen zu verschwinden

Intensive Bewirtschaftung, Abholzung und Überweidung führen zu einer Erosion des Bodens. Der Klimawandel verstärkt diesen Trend, berichten Forscher in einer Studie: In den nächsten 50 Jahren könnte der Verlust weltweit deutlich zunehmen.

Das internationale Forscherteam hat nun die Bodenverluste durch zunehmende Niederschläge bis ins Jahr 2070 in rund 200 Ländern modelliert. Die Autorinnen und Autoren der Studie im Fachblatt PNAS" stützten sich auf drei Szenarien, wie sie auch der Weltklimarat verwendet. Demnach nimmt die Bodenerosion – verglichen mit dem Jahr 2015 – bis 2070 zwischen 30 bis 66 Prozent zu

Tropen stärker betroffen

Ändern sich die landwirtschaftlichen Praktiken nicht und bleiben Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung aus, rechnen die Autoren mit einem zusätzlichen jährlichen Bodenverlust von über 28 Milliarden Tonnen. Das wären rund zwei Drittel mehr als der für 2015 angenommene Bodenverlust.

Tropische und subtropische Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen sind gemäß der Studie anfälliger für eine Zunahme der Erosion als Länder mit hohem Einkommen in gemäßigten Breiten. Ähnliches gilt für Gebiete mit steilen Hängen und nur spärlicher Vegetation.

Bodenerosion führt zum Verlust von fruchtbarer Erde, verringert die landwirtschaftliche Produktivität und gefährdet damit die Ernährung der Weltbevölkerung. Aber: „Die Erosion von Böden kann durch eine nachhaltige Bewirtschaftung und geeignete politische Maßnahmen beeinflusst werden“, sagte Erstautor Pasquale Borrelli von der Universität Basel. Er hoffe, dass ihre Prognosen nun dazu beitragen würden, das drohende Ausmaß der Erosion zu erkennen.