Studie

Conti zur NS-Zeit „Stützpfeiler der Kriegswirtschaft“

Der Vorläufer des deutschen Konzerns Continental hat eine bedeutsame Rolle in der NS-Wirtschaft gespielt und auch tausende Zwangsarbeiter ausgebeutet. Dies geht aus einer Untersuchung des Historikers Paul Erker hervor. Conti hatte die Studie in Auftrag gegeben.

Der Wissenschaftler fand bei der Aufarbeitung der Geschichte des heutigen Autozulieferers unter anderem heraus, dass KZ-Häftlinge Schuhsohlen aus Gummiprodukten des Unternehmens testen mussten. Dabei seien sie teils „bis zu Entkräftung und Tod ausgebeutet und misshandelt worden“, hieß es. Man habe sie auch in der Herstellung von Gasmasken oder der Verlagerung der Produktion unter Tage eingesetzt.

Management „aktiv involviert“

Rund 10.000 Zwangsarbeiter hätten unter „menschenunwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen“ gelitten, erklärte Continental. Das Management sei „aktiv involviert“ gewesen – und das Unternehmen habe von der Aufrüstungspolitik des nationalsozialistischen Regimes profitiert.

„Continental war ein wichtiger Bestandteil von Hitlers Kriegsmaschinerie“, so Vorstandschef Elmar Degenhart zu den Resultaten der Analyse „Zulieferer für Hitlers Krieg. Der Continental-Konzern in der NS-Zeit“. „Die Studie ist eine von uns bewusst gewählte Chance und ein erneuter Anlass dafür, uns unserer Verantwortung zu stellen.“ So sei ein Programm gestartet worden, das die Ergebnisse der Untersuchung in die Aus- und Fortbildung einspeise und das Archiv von Continental für die Wissenschaft öffne.