Eines der wertvollsten archäologischen Fundstücke des 20. Jahrhunderts: die Himmelsscheibe von Nebra
APA/BARBARA GINDL
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Archäologie

Zweifel am Alter der Himmelsscheibe von Nebra

Die Himmelsscheibe von Nebra bleibt ein Streitobjekt: Jetzt zweifeln zwei deutsche Archäologen das Alter des astronomischen Instruments an. Sie halten die Scheibe für echt, aber ordnen sie der Eisenzeit zu.

Der Direktor der Archäologischen Staatssammlung München, Rupert Gebhard, sowie Rüdiger Krause von der Goethe-Universität in Frankfurt am Main haben nach eigenen Angaben erneut die verschiedensten Daten zur Rekonstruktion von Fundort und Begleitumständen analysiert. Ihren Untersuchungen zufolge ist die Scheibe 1.000 Jahre jünger als bisher angenommen – und muss daher in die Eisenzeit datiert werden.

Bronzestücke sind echt

Dagegen stammten die mit der Scheibe sichergestellten Bronzestücke nach ihren Angaben tatsächlich aus der Bronzezeit und seien etwa 3.600 Jahre alt. Außerdem zweifeln die Wissenschaftler Gebhard und Krause den Fundort auf dem Mittelberg bei Nebra in Sachsen-Anhalt an.

Die Himmelsscheibe ist die älteste konkrete Himmelsabbildung der Welt. Sie wurde 1999 von zwei Raubgräbern nahe Nebra entdeckt. Erst 2002 konnte der Schatz bei einer fingierten Verkaufsaktion in Basel (Schweiz) sichergestellt werden.