Krebskrankes Mädchen sitzt im Bett und hält einen Teddybären
Katarzyna Bialasiewicz Photographee.eu / Adobe Stock
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Gute Versorgung krebskranker Kinder

In der Vorsorge und Behandlung von Krebserkrankungen hat es zuletzt – pandemiebedingt – Lücken gegeben. Gute Nachrichten kommen aus dem St. Anna Kinderspital in Wien: Zur strengen Hygiene sind einige Herausforderungen dazugekommen. Die Kinder waren aber gut versorgt, so das Krankenhaus.

Ca. 120 bis 150 Kinder mit Krebs- oder Bluterkrankungen sowie deren Familien nimmt das St. Anna Kinderspital jährlich neu in die Betreuung auf. Eine Zahl, die sich auch in der Covid-19-Zeit nicht verändert habe, so Wolfgang Holter, ärztlicher Direktor des St. Anna Kinderspitals und Vorstand der onkologischen Abteilung sowie Institutsleiter am Forschungsinstitut für krebskranke Kinder.

Er schließt aus, dass Kinder wegen der Corona-Krise nicht diagnostiziert worden sein könnten: „Wir sehen keine Kinder, die später als sonst oder zu spät kämen aufgrund der Corona-Beschränkungen. Schwerkranke Kinder suchen nach wie vor das Spital auf oder werden zugewiesen.“

Keine Therapien verschoben

Auch Therapien habe man keine verschieben müssen. Betreuungspersonen und Besuch ist ebenfalls für die Kinder zugelassen – nur weniger als sonst und mit mehr Sicherheitsvorkehrungen. Bei Neuaufnahmen werde nun meist schon zuhause getestet, Familienmitglieder einer Anamnese unterzogen und Begleitpersonen ebenfalls getestet.

Für das Personal sei Covid-19 durchaus eine Herausforderung, so Holter. Nun gebe es Ärzteteams, die speziell die schwerkranken Kinder versorgen und andere, die im sonstigen Spitalsdienst arbeiten, wo die Patienten wegen akuter Erkrankungen oder Verletzungen quasi von der Straße eingeliefert werden und daher möglicherweise mit Covid-19 infiziert sein könnten. Auf der Krebsstation herrschen immer schon strenge Hygienevorschriften, nun eben ergänzt durch bestmögliche Schutzmaßnahmen vor Covid-19.

Fast normaler Alltag

Für die Kinder ändere sich jedoch wenig, meint Wolfgang Holter. Auch wenn jetzt etwas weniger Menschen zu Besuch kommen dürfen als bisher. Die psychosoziale Betreuung sei weiterhin gewährleistet. Und jene, die nur ambulant betreut, aber intensiv therapiert werden, hätten auch schon vor Corona strenge Hygienemaßnahmen einhalten müssen, seien das also bereits gewohnt, so Wolfgang Holter.

„Wir haben schon immer abgeraten, während einer intensiven Krebstherapie etwa Kinobesuche zu machen, oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Die Kinder werden durch Transporte ins Spital und nach Hause gebracht.“ In die Schule gehen in Intensivtherapie befindliche Kinder ebenfalls nicht.

Einige wenige Covid-19 Fälle habe es übrigens trotz aller Sicherheitsmaßnahmen auch bei Patienten des St. Anna Kinderspitals schon gegeben, allerdings stets mit mildem Verlauf. Und das trotz der Tatsache, dass einige Kinder während der Erkrankung in chemotherapeutischer Behandlung waren, zeigt sich Wolfgang Holter erleichtert.