Spritze und Impfstofffläschchen
Adobe Stock/Daniel CHETRONI
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Österreich

Vertrauen in Impfungen gestiegen

Das Vertrauen der Österreicher in Impfungen hat sich in den letzten Jahren erhöht. In Ländern wie Indonesien, Pakistan und Südkorea gibt es hingegen einen Trend zur Impfskepsis. Das zeigt ein globaler Ländervergleich.

Die im Medizin-Fachblatt „The Lancet“ publizierte Untersuchung wurde von einem Team um Heidi Larson von der London School of Hygiene & Tropical Medicine durchgeführt. Die Studie fasst 290 Umfragen mit mehr als 284.000 Personen aus 149 Ländern zwischen September 2015 und Dezember 2019 zusammen. Die Daten wurden also vor der weltweiten Verbreitung des Coronavirus und der Suche nach einem Impfstoff gegen SARS-CoV-2 erhoben.

50 Prozent von Sicherheit überzeugt

Etwa 50 Prozent der österreichischen Bevölkerung stimmten 2019 der Aussage, Impfstoffe seien wirksam, „sehr“ zu (2015: 46 Prozent). Untersucht wurde auch die Frage, ob Impfungen wichtig für Kinder sind. Hier stieg die Zahl der „sehr“ Zustimmenden von 55 Prozent (2015) auf 57 Prozent (2019). Allerdings nahm auch der Anteil der „sehr“ ablehnenden Antworten leicht von drei auf rund vier Prozent zu.

Bei den weiteren Fragestellungen wuchs der geringe Prozentsatz der größten Impfskeptiker ebenfalls leicht. Die Aussage, dass Impfungen sicher sind, lehnten im Jahr 2015 vier Prozent der Österreicher „sehr“ ab, Ende des Vorjahres waren es bereits sechs Prozent. „Sehr“ ablehnend bezüglich der Wirksamkeit von Impfstoffen reagierten hierzulande bei den jüngsten Umfragen fünf Prozent, das war ein Prozent mehr als vier Jahre davor.

Skepsis durch religiösen Extremismus

In Indonesien, auf den Philippinen, in Pakistan und Südkorea sank das Impfstoffvertrauen in allen drei abgefragten Elementen (Sicherheit, Wirksamkeit und Wichtigkeit), berichteten die Studienautoren. Die Philippinen hatten Ende 2015 in Bezug auf alle drei Punkte zu den zehn weltweit führenden Ländern gehört.

Im Jahr 2017 gab der Pharmakonzern Sanofi bekannt, dass ein neu eingeführter Dengue-Impfstoff ein Risiko für Personen darstellt, die zuvor nicht dem Virus ausgesetzt waren. Neben Empörung und Panik in der Bevölkerung, in der fast 850.000 Kinder den Impfstoff erhalten hatten, löste das auch einen deutlichen Rückgang beim Impfstoffvertrauen aus. Auch politische Instabilität und religiöser Extremismus führten in einigen Ländern zu Vertrauenseinbußen.