Zwei Personen tragen zahlreiche Einkaufssackerln durch ein Geschäft.
dpa/Marc MŸller
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Oxfam-Bericht

Reiche schädigen Klima sehr viel stärker als Arme

Das reichste Prozent der Weltbevölkerung bläst einer Studie zufolge mehr als doppelt so viele klimaschädliche Kohlendioxid-Emissionen in die Atmosphäre wie die ärmere Hälfte der Menschheit zusammen.

Das geht aus einem Bericht hervor, den die Entwicklungsorganisation Oxfam vor der am Dienstag beginnenden Generaldebatte der 75. UNO-Vollversammlung in New York veröffentlichte. Oxfam forderte, den CO2-Verbrauch der Wohlhabenden einzuschränken, mehr in öffentliche Infrastruktur zu investieren und die Wirtschaft klimagerecht umzubauen.

“Ärmste zahlen den Preis“

Der Bericht konzentriert sich auf die klimapolitisch wichtigen Jahre von 1990 bis 2015, in denen sich die Emissionen weltweit verdoppelt haben. Die reichsten zehn Prozent (630 Millionen) seien in dieser Zeit für über die Hälfte (52 Prozent) des CO2-Ausstoßes verantwortlich gewesen, berichtete Oxfam. Das reichste Prozent (63 Millionen) allein habe 15 Prozent verbraucht, während die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung nur für sieben Prozent verantwortlich gewesen sei.

Die katastrophalen Folgen der Klimakrise seien schon heute vielerorts spürbar. „Verantwortlich dafür ist eine Politik, die auf Konsumanreize setzt, immerwährendes Wachstum verspricht und die Welt ökonomisch in Gewinner und Verlierer spaltet“, sagte Ellen Ehmke, Expertin für soziale Ungleichheit bei Oxfam Deutschland. „Für den Konsumrausch einer reichen Minderheit zahlen die Ärmsten den Preis.“

Erst in der vergangenen Woche hat einen Bericht von Greenpeace ähnliche Zahlen für Österreich präsentiert. Die reichsten zehn Prozent der Privathaushalte verursachen laut dem Bericht über viermal so viele klimaschädliche Emissionen wie die untersten zehn Prozent der Haushalte.