Mond
NASA Goddard
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Raumfahrt

Emirate wollen zum Mond

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wollen 2024 ein unbemanntes Raumfahrzeug zum Mond schicken. Es soll auf einem unerforschten Teil der Mondoberfläche landen. Bei einem Erfolg wären die VAE nach den USA, der Sowjetunion und China das vierte Land sowie der erste arabische Staat, dem das gelingt.

Das Raumfahrzeug „wird zu hundert Prozent auf unserem Boden und mit den Händen emiratischer Ingenieure gebaut“, schrieb der Vizepräsident und Emir von Dubai, Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktum, am Dienstag auf Twitter. Es solle den Namen „Raschid“ bekommen – nach seinem verstorbenen Vater, Scheich Raschid bin Said Al Maktoum. Dieser war mehr als 30 Jahre lang bis zu seinem Tod im Jahr 1990 Emir von Dubai. Während seiner Herrschaft hatte er das Emirat mit Einnahmen aus dem Ölgeschäft in einen modernen Wirtschaftsstandort verwandelt.

Das schwerreiche Land am Golf treibt sein Raumfahrtprogramm derzeit in schnellen Schritten voran. Im Juli hatten die Emirate als erste arabische Nation erfolgreich eine Raumsonde in Richtung Mars geschickt. Kommenden Februar soll sie nach sieben Monaten ihre Umlaufbahn um den Roten Planeten erreichen. Ziel der Mission ist es, das erste vollständige Bild des Mars-Klimas über ein komplettes Mars-Jahr zu erfassen. Die Forscher wollen mit den Ergebnissen auch der Frage nachgehen, wieso das Wasser auf dem Mars verschwunden ist.

Vor rund einem Jahr schickten die Emirate zudem einen arabischen Astronauten ins All: Hassa al-Mansuri verbrachte acht Tage auf der Raumstation ISS. Bei dem Kurzbesuch nahm er unter anderem an Forschungseinsätzen teil und gab eine Führung durch die Raumstation auf Arabisch.

“Die Erde aufgehen sehen“

Bei der Mission im Jahr 2024 wollen die Emirate Daten und Bilder bisher unerforschter Gegenden auf dem Mond sammeln. Diese sollen Forschungszentren im In- und Ausland zur Verfügung gestellt werden. Neben den Großmächten USA, Russland und China mischen immer mehr Staaten und auch private Anbieter im Weltraum mit. Indien und Israel führten 2019 Mond-Missionen durch, die aber teils scheiterten.

Al-Mansuri, der zurzeit an einem Astronauten-Training im US-Bundesstaat Texas teilnimmt, bezeichnete die Mondmission als logischen nächsten Schritt. Er hoffe darauf, es eines Tages an Bord eines bemannten Fluges zum Mond zu schaffen. „Ich habe immer davon geträumt, die Erde vom Mondhorizont aufgehen zu sehen“, sagte er der emiratischen Zeitung „The National“. Die US-Raumfahrtbehörde NASA plant den nächsten Flug zum Mond mit Besatzung ebenfalls im Jahr 2024. Ein unbemannter US-Flug soll kommendes Jahr starten.