Weiterbildung

Donau-Uni Krems wird 25

Am 1. Oktober 1995 nahm die Donau-Universität Krems als „Universitätszentrum für Weiterbildung“ mit 93 Studenten in der ehemaligen Tabakfabrik ihren Studienbetrieb auf. 25 Jahre später verfügt sie über einen eigenen Campus, wurde mittlerweile zur „Universität für Weiterbildung“ erhoben.

Mittlerweile ist sie auch in der Universitätenkonferenz (uniko) vertreten und hat sogar das Promotionsrecht. Trotzdem kommt ihr im Hochschulsystem noch immer eine Sonderstellung zu. Das liegt zum einen daran, dass die Donau-Uni Krems nur Universitäts-Lehrgänge und Doktoratsstudien anbieten darf. Das schließt etwa Diplomstudien sowie Bachelor- und Masterstudien nach dem Bologna-System aus. Aufgrund der Fokussierung auf Uni-Lehrgänge, die als außerordentliche Studien gelten, waren auch stets Gebühren zu bezahlen – gebührenfrei ist nur das PhD-Studium. Das Angebot ist stark auf Berufstätige zugeschnitten, das Durchschnittsalter der Studierenden mit 39 Jahren dementsprechend höher als an den anderen Universitäten.

Mittlerweile wurden der Uni aber durchaus Schritte weg vom Sonderstatus zugebilligt. So gilt für sie zwar nach wie vor das eigene Bundesgesetz über die Universität für Weiterbildung Krems, allerdings wurde sie auch ins Universitätsgesetz (UG) aufgenommen. Demnächst sollen weite Teile der sie betreffenden Regelungen ins UG überführt werden.

Idee eines Landeshauptmanns

Die Idee zur Gründung einer Universität in Niederösterreich gehen auf den ehemaligen Landeshauptmann Siegfried Ludwig (ÖVP) und dessen Initiativen für eine eigene Landeshauptstadt zurück. Im Gespräch waren unter anderem die Einrichtung einer „Friedens“- oder „Dritten-Welt-Universität“ – heraus kam schließlich die Idee einer Einrichtung für postgraduale Programme. Nach einigen Jahren Planungsphase wurde am 8. April 1994 die Errichtung des „Universitätszentrums für Weiterbildung mit der Bezeichnung Donau-Universität Krems“ per Gesetz beschlossen.

Der Studienbetrieb startete 1995 mit 93 Teilnehmern in drei Studiengängen für Europäische Integration und Journalismus. Im September 1997 erhielt die Donau-Universität Krems dann das Recht, den neuen akademischen Grad eines Master of Advanced Studies zu verleihen – schon einen Monat später wurden die ersten österreichischen Mastertitel vergeben. 1998 folgte dann die erste Graduierung zum Master of Business Administration (MBA) in Österreich. Später kamen noch unter anderem etwa die Grade Master of Arts (MA) oder Master of Laws (LL.M) dazu.

Eigene Master-Abschlüsse

Die im Rahmen von Uni-Lehrgängen verliehenen Master-Grade sind trotz ihres Namens allerdings nicht mit den Master-Graden von Regelstudien nach dem Bologna-System (Bachelor/Master/PhD) vergleichbar. Sie berechtigen etwa nicht zur Aufnahme eines Doktoratsstudiums an anderen Unis.

2004 wurde die Donau-Uni zur „Universität für Weiterbildung“ erhoben. Damit erhielt sie etwa die Möglichkeit, Professoren zu berufen. 2005 wurde mit Helmut Kramer der erste Rektor bestellt (davor standen jeweils Geschäftsführer an der Spitze, Anm.) und der neue Campus eröffnet, den man sich heute mit der Karl Landsteiner Privatuniversität und der IMC Fachhochschule teilt. 2014 erhielt die Uni dann das Promotionsrecht – im Vorjahr studierten 19 Personen in einem der beiden PhD-Programme „Migration Studies“ und „Regenerative Medicine“.

Heute ist die Donau-Uni in drei Fakultäten (Gesundheit und Medizin; Wirtschaft und Globalisierung; Bildung, Kunst und Architektur) mit jeweils fünf bis sechs Departments gegliedert. Im Wintersemester 2019 studierten rund 7.800 Personen an ihr, knapp die Hälfte davon an der Fakultät für Gesundheit und Medizin. Ihr Budget liegt derzeit bei jährlich 51 Mio. Euro, wobei der Eigenfinanzierungsanteil über Gebühren und Drittmittel 65 Prozent beträgt. Den Rest teilen sich Bund (23 Prozent) und das Land Niederösterreich, das Gebäude und die Infrastruktur finanziert. Ihr 25-Jahr-Jubiläum feiert die Donau-Uni am 2. Oktober mit einem Festakt in Grafenegg.