Ärztin mit Datenblatt im Krankenhaus
©ipopba – stock.adobe.com
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Virusfreie Krankenhauszonen lebensrettend

Wie eine internationale Studie zeigt, kann es für Patientinnen und Patienten lebensrettend sein, wenn sie in coronavirusfreien Krankenhausbereichen behandelt und operiert werden. So können auch in Pandemiezeiten in der Onkologie sichere chirurgische Eingriffe vorgenommen werden.

Der "Journal of Clinical Oncology“ erschienene Studie liegen Daten von 9.171 Patienten aus 55 Ländern und fünf verschiedenen Kontinenten zugrunde. Sie zeigt, dass bei einer Behandlung der Patienten in Covid-19-freien Spitalsbereichen die Lungen-Komplikationen (2,2 Prozent statt 4,9 Prozent) als auch die postoperativen Sterblichkeit (0,7 Prozent statt 1,7 Prozent) deutlich geringer ausfielen.

Die erforderlichen Umstrukturierungen, um chirurgische Patienten strikt von Coronavirus-Kranken und Verdachtsfällen zu trennen, sind oft nicht einfach, räumt der an der Studie beteiligte und an der Universität Birmingham als Studienleiter fungierende Chirurg James Glasbey ein. Aufwendige Maßnahmen müssten daher durch solche Erkenntnisse gerechtfertigt werden, meint er in einer Aussendung.

Gesicherte Versorgung

Die Vorteile liegen laut Glasbey auf der Hand. Man könne auch bei hohen lokalen Infektionsraten sicher Operationen durchführen und eine gute medizinische Versorgung gewährleisten. Der ebenfalls an der Studie beteiligte Mediziner Aneel Bhangu von der Universität Birmingham schlägt in eine ähnliche Kerbe: „Mit diesen Bereichen können wir sicherstellen, dass Patienten, die wegen Covid-19 behandelt werden, nicht etwa mit Patienten in Kontakt kommen, die vor einer Tumoroperation stehen“. Das sei für die sichere Durchführung dringlicher Operationen bei Krebspatienten wichtig.

Irmgard Kronberger, Chirurgin an der Medizinischen Universität Innsbruck und Studien-Co-Koordinatorin für Österreich, betonte gegenüber der APA nicht nur den Wert der Studie für die Sicherheit der Chirurgie-Patienten, sondern auch die Wichtigkeit der nun Daten generell. „Mit einem auf diesen aufbauenden Nachfolgeprojekt wollen wir die Antwort darauf finden, wann der optimale OP-Zeitpunkt für Patienten ist, die eine Coronavirus-Erkrankung überstanden haben“, strich sie heraus.