Die Border Collies Miley und Tiara im Labor der Vetmeduni Wien
APA/AFP/ALEX HALADA
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Alterung

Wie sich der Charakter von Hunden verändert

Hunde besitzen eine Persönlichkeit – und die wandelt sich im Lauf der Jahre ähnlich wie beim Menschen, wie Wissenschaftlerinnen herausgefunden haben: Ältere Hunde sind weniger neugierig, aber unabhängiger.

Die Verhaltensforscherinnen von der Vetmeduni Wien und der Eötvös Loránd Universität in Budapest hatten die Persönlichkeitsmuster von 217 Border Collies (von sechs Monaten bis 15 Jahren) mit einem Persönlichkeitstest (Vienna Dog Personality Test) untersucht, vier Jahre absolvierten 37 der Versuchstiere den Test ein zweites Mal.

Dabei stellten die Autorinnen fest, dass die fünf wichtigsten Persönlichkeitsmerkmale eines Vierbeiners recht konstant sind. Diese lauten: Sozialisierbarkeit und Gehorsam, Unabhängigkeit, Neugier, Problemlösungswillen, Frustrationstoleranz. „Die aktivsten Hunde in dieser Auswahl zum Beispiel gehörten nach vier Jahren immer noch zu den aktivsten Hunden“, erklärten die Verhaltensforscherinnen in einer Aussendung.

„Wie beim Menschen“

Manche Eigenschaften veränderten sich aber im Verlauf eines Hundelebens: „Zum Beispiel der Problemlösungswillen-Charakterzug, der beschreibt, wie aufmerksam ein Hund ist und wie gut er Aufgaben lösen kann, ändert sich im frühen Leben kaum, wird dann bis ungefähr zum sechsten Lebensjahr viel stärker, und bleibt dann ziemlich konstant“, berichtet Zsófia Virányi vom Messerli Forschungsinstitut an der Vetmed Wien: „Die Neugier bleibt hingegen in jungen Jahren konstant hoch, beginnt mit drei Jahren leicht abzunehmen und tut dies bis ins geriatrische Alter.“ Unabhängiger wurden die Hunde ihr ganzes Leben lang, mit einem stärkeren Schub in der Pubertät.

Die Persönlichkeitsmerkmale wandeln sich also teilweise wie bei Menschen, erklären die Forscherinnen. Deshalb seien „ihre besten Freunde“ auch ein gutes Modellsystem für die Humanpsychologie.