Werteforschung

Vertrauen in Institutionen gewachsen

Generell ist das Vertrauen in Institutionen in den vergangenen 30 Jahren in Österreich stetig gestiegen, nur große Wirtschaftsunternehmen und die Kirche haben nicht gewonnen. Das zeigen Detailuntersuchungen zur Europäischen Wertestudie, die seit drei Jahrzehnten die Werthaltungen der Europäer untersucht.

Die Untersuchungen des Forschungsverbundes „Interdisziplinäre Werteforschung“ der Universität Wien wurden am Freitag veröffentlicht. Ein ähnlich positives Bild wie in Österreich zeigt sich dabei in nordischen Ländern wie Finnland oder Schweden, während sich insbesondere in Südeuropa (Italien, Spanien) sowie in Polen und Ungarn die Skepsis gegenüber vielen Institutionen, vor allem Parlamenten, Kirche, Presse und Wirtschaftsunternehmen vergrößerte. Eine wichtige Gemeinsamkeit weisen jedoch alle untersuchten Länder auf: Institutionen, die mit Ordnung und Sicherheit assoziiert werden, wie beispielsweise Polizei und Militär, konnten überall stark an Vertrauen zulegen.

Mehr regional und national

Ein weiteres Thema des „Werte-Zooms“ ist die Frage nach dem gesellschaftlichen Zusammenhalt. Hier zeigen die Untersuchungen sehr unterschiedliche Befunde über die Länder hinweg: So ist das interpersonale Vertrauen beispielsweise in den nordischen Staaten am höchsten, während es vor allem in Südosteuropa gering ausgeprägt ist. Österreich befindet sich diesbezüglich im oberen Mittelfeld.

Hinsichtlich der Zugehörigkeit überwiegt in Österreich ein regionaler und nationaler Fokus, wogegen die Reichweite der Solidarität über die Grenzen hinausgeht. Gleichzeitig gibt es aber auch vereinzelte Bereiche, in denen das weniger der Fall ist: So befindet sich Österreich bei der Solidarität mit Arbeitslosen und Zuwandern nur im Mittelfeld. Auch die Verbundenheit mit Europa, insbesondere aber der Welt als Ganzes fällt im Vergleich geringer aus.