Kopernikus

2020 weniger Emissionen durch Waldbrände

Der EU-Satellitendienst Kopernikus zieht eine überraschende Jahresbilanz: Trotz der verheerenden Feuer in Australien und den USA wurden 2020 weniger CO2-Emissionen durch Brände freigesetzt als in den Vorjahren.

Im Jahr 2020 registrierte Kopernikus rund 1.690 Megatonnen CO2, die durch Wald- oder Buschfeuer in die Atmosphäre gelangten. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (1870 Megatonnen CO2).

Die weltweiten Emissionen seien insbesondere „aufgrund von besserer Brandbekämpfung und besseren Eindämmungsmaßnahmen“ geringer ausgefallen, teilte Kopernikus-Mitarbeiter Mark Parrington mit. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2003 gingen die Werte demnach kontinuierlich zurück.

“Kein Grund zur Zufriedenheit“

„Dies ist jedoch kein Grund zur Zufriedenheit“, sagte Parrington. In den am stärksten betroffenen Gebieten wie Australien oder Kalifornien sei die Brandintensität aufgrund der hohen Temperaturen und der Dürre höher denn je gewesen. Experten zufolge treten solche Mega-Feuer aufgrund der weltweiten Erwärmung immer häufiger auf. Auch die Abholzung im Amazonasgebiet begünstigt demnach den Ausbruch von Mega-Bränden.

Hohe Flammen lodern in bewaldetem Gebiet, unweit davon befinden sich Siedlungen
ROBYN BECK/AFP
Chino, Südkalifornien, am 27. Oktober

„Dies führte dazu, dass vermehrt Schadstoffe über tausende von Kilometern transportiert wurden“, so Perrington. Im September stellte Kopernikus etwa fest, dass Schadstoffe von Bränden im Westen der USA ins rund 8.000 Kilometer entfernte Europa getragen wurden. In Australien zerstörte ein riesiges Flächenfeuer jüngst mehr als die Hälfte der Sandinsel Fraser Island. Im Oktober wüteten im US-Bundesstaat Kalifornien zwei verheerende Waldbrände, die rund 90.000 Menschen zur Flucht zwangen.