Nicht sooo hübsch: Gastrodia agnicellus
Rick Burian
Rick Burian
Botanik

„Hässlichste Orchidee der Welt“ entdeckt

Orchideen gelten als besonders schöne und edle Pflanzen. Das trifft aber nicht auf alle zu. Die Königlichen Botanischen Gärten in Großbritannien haben nun die „hässlichste Orchidee der Welt“ vorgestellt und mit einem wissenschaftlichen Namen versehen.

Gastrodia agnicellus heißt die Pflanze nun, sie wurde heuer auf Madagaskar gefunden und vor Kurzem wissenschaftlich beschrieben. Die Orchidee ist braun, mit elf Millimetern ziemlich klein und auch „ziemlich hässlich“, wie die Royal Botanic Gardens in Kew (RBG), im Südwesten von London, berichten. Nach der Befruchtung wachsen ihre Stengel, die Früchte hängen damit höher über dem Waldboden und können die staubähnlichen Samen besser verteilen.

Kaum entdeckt gilt die Orchidee bereits als gefährdet. Da einige der Exemplare aber in einem Schutzgebiet gesichtet wurden, scheint sie nicht akut bedroht zu sein – im Gegensatz zu einigen anderen Arten, die die RGB am Donnerstag vorstellten.

Sechs neue Giftpilze in Großbritannien

Insgesamt 156 haben Forscherinnen und Forscher der altehrwürdigen Einrichtung 2020 in Afrika, Asien, Amerika und in Großbritannien unter den schwierigen Bedingungen der Coronavirus-Pandemie entdeckt. Darunter waren auch sechs britische Giftpilze, einer davon befand sich in unmittelbarer Nähe des Flughafens von London-Heathrow.

Zu den weiteren Entdeckungen gehören: eine mit Süßkartoffeln verwandte Pflanze in Peru, die als Nahrungsmittel dienen könnte; ein seltsam schuppiger Busch, der in Trockenregionen Namibias wächst und von dem es nur noch etwa 1.000 Exemplare gibt; und ein Ananas-Verwandter, der in Zentral-Brasilien von Kolibris befruchtet wird. Bei diesen und anderen Arten ließen sich die RBG zu keinem ästhetischen Urteil hinreißen – das kann sich jede und jeder hier selber bilden.