Mutation kein Grund zur Sorge für Impfung

Die in Großbritannien entdeckte Variante des Coronavirus dürfte deutlich ansteckender sein als die bisher bekannte Form. Es gibt bisher aber keine Hinweise darauf, dass sie schwerere Krankheitsverläufe auslöst. Auch die Wirksamkeit der Coronavirus-Impfstoffe dürfte die Virus-Mutation nicht entscheidend beeinträchtigen, meinen Experten.

Andreas Bergthaler von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hält die Entwicklung nicht für „wahnsinnig alarmierend“. Dass Mutationen auftauchen, sei nicht ungewöhnlich. Derzeit wisse man nicht, ob die beobachteten Veränderungen die Eigenschaften des Erregers überhaupt entscheidend verändern.

Die in Großbritannien aufgetretene Mutation ist laut Gesundheitsministerium bisher nicht in Österreich nachgewiesen worden, berichtet ORF.at.

Immunsystem erkennt Erreger

„Ich sehe da derzeit keinen Grund für Alarm", sagte auch Richard Neher vom Biozentrum der Universität Basel. Seit einigen Wochen breitet sich im Südosten Englands eine Coranavirus-Variante aus, die ersten Erkenntnissen zufolge ansteckender ist als bisherige Varianten. Dass diese Variante sich schneller ausbreite, sei grundsätzlich plausibel, sagte Neher.

Wenn sich das bestätige, seien deutlich schärfere Maßnahmen nötig, um die Ausbreitung des Coronavirus wie gewünscht einzudämmen. Denkbar sei aber auch, dass die derzeitige verstärkte Ausbreitung dieser Variante letztlich Zufall sei und etwa auf ein Superspreading-Event zurückgehe.

Mit Blick auf die Wirksamkeit der Impfung betonen die Experten, dass der Impfstoff eine Immunreaktion gegen gleich mehrere Virusmerkmale erzeugt. Veränderungen einzelner Merkmale würden deshalb nicht dazu führen, dass das Immunsystem den Erreger nicht mehr erkenne, sagte Neher. Man müsse die weitere Dynamik genau beobachten.