Im Meer landen Unmengen an Plastikmüll. Muscheln filtern das Wasser und nehmen damit auch winzige Kunststoffteilchen auf. Die Forscher um Martin Löder von der Universität Bayreuth untersuchten für ihre Studie in „Environmental Pollution“ in zwölf Ländern die Belastung der europäischen Miesmuschel, der Grünschalmuschel, der gewellten Teppichmuschel und der pazifischen Venusmuschel. Alle 45 Muscheln seien in Lebensmittelgeschäften eingekauft worden. Sie stammten aus Aquakulturen und aus Wildfängen aus der Nordsee, dem Mittelmeer, dem Atlantik, dem Südpazifik, dem Südchinesischen Meer und dem Golf von Thailand.
Im Rahmen der Forschung von 2014 bis 2018 wies das Team neun unterschiedliche Kunststoffsorten nach. Ein Gramm Muschelfleisch enthielt laut der Studie zwischen 0,13 und 2,45 Mikroplastikpartikel. Die Kunststoffteilchen seien winzig klein – zwischen 0,003 und fünf Millimetern. „Im Moment können wir nicht sagen, ob der Verzehr von mit Mikroplastik belasteten Muscheln gesundheitsschädlich ist“, betont Löder. Mit der generellen Thematik setze sich bald ein EU-Projekt auseinander, an dem die Universität mit ihrer Studie beteiligt sei.