Schwere allergische Impfreaktionen selten

Nur in Ausnahmefällen treten beim derzeit verwendeten CoV-Impfstoff schwere allergische Reaktionen auf. Betroffen sind Menschen, die bereits anaphylaktische Reaktionen hatten. Sie sollen darauf achten, dass Notfallmaßnahmen verfügbar sind.

Ein nach der Impfung geschwollener Arm oder leichtes Fieber: solche kurzfristigen allergischen Reaktionen des Körpers seien unbedenklich, sagt Erika Jensen-Jarolim, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie. Gefährlich werden könnten anaphylaktische Schocks, schwere und potenziell lebensgefährliche Überreaktionen des Immunsystems.

Laut aktuellen Daten des US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention treten solche schweren allergischen Reaktionen nur sehr selten auf. Bei rund 1,9 Millionen verimpften Dosen des BioNTech/Pfizer Impfstoffes kam es zu insgesamt 21 anaphylaktischen Reaktionen. Meist traten diese in der ersten Viertelstunde nach der Impfung auf.

Dieses Ausmaß an Unverträglichkeit sei vergleichbar mit anderen Impfungen, sagt die klinische Immunologin Jensen-Jarolim. Dennoch müsste man Risikogruppen identifizieren: „Das sind zum Beispiel Bienen- und Wespengiftallergiker oder Nahrungsmittelallergiker, bei denen nachgewiesen schon anaphylaktische Reaktionen stattgefunden haben.“ Diese PatientInnen und Patienten sollten unter besonderen Schutzvorkehrungen geimpft werden. „Denn die sollen ja auch nicht ungeschützt und ungeimpft bleiben“, so Jensen-Jarolim.

Vorkehrungen treffen

Aus heutiger Sicht würden die Vorteile einer Covid-19-Impfung die Risiken überwiegen, zu diesem Schluss kommt neben der Europäischen Arzneimittelbehörde auch die Österreichischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie in ihrer Stellungnahme.

Jensen-Jarolim empfiehlt Patientinnen und Patienten, die bereits eine Anaphylaxie hatten, in einem geschützten Bereich unter Verfügbarkeit von Notfallmaßnahmen zu impfen. Auch sollte unter ärztlicher Aufsicht geimpft werden.

Auslöser für die selten auftretenden schweren allergischen Schocks könnten Bestandteile des Impfstoffes sein. Etwa Polyethylenglykol (PEG), das in den Fettkügelchen vorkommt, das der Boten-RNA als „Verpackung“ dient.