Sonne am Himmel, ausgetrockneter Baum
APA/HARALD SCHNEIDER
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Studie

Klimawandel fast vollständig „hausgemacht“

Fast die gesamte Erderwärmung seit Beginn des Industriezeitalters geht auf das Konto des Menschen. Das zeigt eine internationale Studie im Fachblatt „Nature Climate Change“.

Vergleichende Berechnungen hätten ergeben, dass der Ausstoß von Treibhausgasen infolge menschlichen Handelns die Temperaturen seit Mitte des 19. Jahrhunderts um 0,9 bis 1,3 Grad Celsius ansteigen ließ, schreiben die Autoren um den kanadischen Klimaforscher Nathan Gillett.

Für die Studie verglichen die Wissenschaftler anhand von Modellrechnungen drei verschiedene Szenarien des Treibhausgas-Ausstoßes in den vergangenen gut 150 Jahren. Im ersten Szenario berechneten sie die Auswirkungen, die nur die bereits vorhandenen Partikel auf die Temperaturen hatten – ohne zusätzliche Naturereignisse wie Vulkanausbrüche oder menschliche Aktivitäten.

Natürliche Effekte zu gering

Im zweiten Szenario bezogen sie zudem die natürlichen Folgen unter anderem auch von Veränderungen der Sonnenstrahlungen mit ein. Im dritten Szenario wurden der menschliche Treibhausgas-Ausstoß etwa in Form von CO2 durch Industrie oder Verkehr einberechnet.

Die Ergebnisse zeigten, dass die „Klimaerwärmung vor allem von den Menschen verursacht wird“, erklärte Gillett. Sollte sich der menschliche Anteil am Klimawandel indes im unteren Teil der errechneten Skala zwischen 0,9 und 1,3 Grad Temperaturanstieg bewegen, bestehe noch Hoffnung für das Erreichen der im Pariser Klimaabkommen festgelegten Ziele. Das Abkommen sieht vor, dass der weltweite Temperaturanstieg auf weniger als zwei Grad beschränkt werden soll.