Gesundheitspersonal in indonesischem Spital: Frau befüllt eine Spritze
CHAIDEER MAHYUDDIN/AFP
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Covid-19

CoronaVac bis Sputnik: So impft die Welt

Während in der EU aktuell um die Zulassung des AstraZeneca-Impfstoffes gerungen wird, ist der Impfstoff in anderen Ländern bereits zugelassen. Ebenso global verimpft werden der russische Impfstoff Sputnik V und Tot-Impfstoffe chinesischer Hersteller. Ein Überblick.

24 Millionen Dosen des russischen Impfstoffes Sputnik V hat Mexiko bestellt, wie heute bekannt wurde. Mexiko ist nicht das einzige südamerikanische Land, dass auf diesen Impfstoff zurückgreift. Auch in Argentinien kommt Sputnik V bereits flächendeckend zum Einsatz. Darüber hinaus wurde der Impfstoff bereits in Bolivien, Paraguay und Venezuela zugelassen.

Vektorbasierte Impfstoffe

Sowohl Sputnik V als auch der Impfstoff von AstraZeneca basieren auf sogenannten viralen Vektoren. Auch hier wird – ähnlich wie bei den in der EU zugelassenen mRNA-Impfstoffen – der Bauplan des Coronavirus verimpft, damit das menschliche Immunsystem eine Antwort aufbauen kann. Als Träger für die Information des Coronavirus-spezifischen Stachelproteins dienen aber Adenoviren, Erkältungsviren aus Affen.

Bei dem russischen Impfstoff kommen zwei verschiedene Adenoviren zum Einsatz, sagt Rudolf Valenta von der MedUni Wien. „Man verwendet hier für die erste und die zweite Impfung unterschiedliche Trägerviren, die das Impfantigen in die Zelle einschleusen.“ So wird verhindert, dass die Immunantwort, die sich nach der ersten Impfdosis bildet, die Auffrischung neutralisiert. Der Boost der zweiten Impfdosis wird also sichergestellt. „Ansonsten ist Sputnik im Wesentlichen das Gleiche wie der AstraZeneca-Impfstoff.“

Daten zur Wirksamkeit noch nicht öffentlich

Der russische Impfstoff soll laut den Herstellern eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent aufweisen. Das lässt sich allerdings noch nicht nachvollziehen. Die Daten der klinischen Phase III wurden noch nicht veröffentlicht. Das soll aber demnächst im Fachjournal „The Lancet“ passieren. Bei der WHO und auch bei der Europäischen Arzneimittelbehörde wurde der Impfstoff zur Prüfung eingereicht.

Vor kurzem hat das Gamaleja-Forschungsinstitut, das Sputnik V entwickelt hat, die Erprobung von „Sputnik Light“ angemeldet. Der Impfstoff soll zwar weniger lange vor einer Infektion schützen, dafür aber schneller wirksam sein.

Totimpfstoffe enthalten inaktives Virus

Aus China stammen neben einem auf Adenoviren-basierten Impfstoff auch einige Totimpfstoffe. Bei Totimpfstoffen wird das Coronavirus selbst injiziert, jedoch in einer inaktiven Form, sodass es keine Erkrankung verursacht. Mehr als sechs Millionen Dosen des chinesischen Impfstoff CoronaVac sind gestern beispielsweise in der Türkei angekommen. Neben der Türkei versorgt der chinesische Impfstoffhersteller Sinovac auch Brasilien und Indonesien mit Impfstoff. Entgegen ersten Angaben, die von einer 78 prozentigen Wirksamkeit sprachen, gibt es mittlerweile Hinweise, dass der Impfstoff nur eine Wirksamkeit von knapp über 50 Prozent aufweisen soll.

Ein weiterer solcher Totimpfstoff aus China, vom Unternehmen Sinopharm entwickelt, wird neben China auch bereits in Ägypten und den Arabischen Emiraten eingesetzt. Auch hierfür wurden die Daten aus der Testphase III noch nicht veröffentlicht. Gleiches gilt für den Impfstoff Covaxin der Firma Bharat Biotech, der in Indien zugelassen wurde. Hier wurden die Daten der ersten Phase der klinischen Studien veröffentlicht, weitere Daten liegen aber noch nicht vor.