Leeres Klassenzimmer, aufgrund Coronavirus
APA/HANS PUNZ
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US-Forscher sehen kaum erhöhtes Infektionsrisiko in Schulen

Schulen mit Schutzmaßnahmen wie Abstandhalten und Maskentragen haben laut US-Forscherinnen und -Forschern kaum ein erhöhtes Risiko, sich zu Infektionsherden zu entwickeln.

Die US-Behörde zur Bekämpfung und Eindämmung von Seuchen (CDC) untersuchte dazu Daten aus Schulen in den Vereinigten Staaten und europäischen Ländern, in denen Präsenzunterricht stattfand. Zwar seien dort Coronavirus-Infektionen aufgetreten, es spreche aber „wenig dafür, dass Schulen in bedeutendem Maße zu erhöhten Ansteckungen“ beigetragen hätten.

Schutzregeln und Tests aber notwendig

Die Daten vom Schulbetrieb im ersten Schulhalbjahr 2021/2022 seien insofern beruhigend, als es eine schnelle Ausbreitung von Sars-CoV-2, wie sie häufig in Wohnanlagen und Arbeitsplätzen mit hoher Mitarbeiterdichte vorkämen, nicht in Schulen beobachtet worden sei. Dies spreche für eine Fortsetzung oder Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts, schrieben die Autorinnen und Autoren der CDC-Studie, die am Dienstag im Fachblatt „Journal of the American Medical Association“ veröffentlicht wurde. Allerdings müssten dabei alle Schutzregeln weiter beachtet werden.

Dazu gehören laut CDC Abstandsregeln, eine allgemeine Maskenpflicht, regelmäßiges Lüften und Wechselunterricht, damit kleinere Gruppen zusammentreffen. Außerdem sollten Coronavirus-Tests bei Schülern und Lehrpersonal ausgeweitet werden, um Infizierte ohne Symptome schnell isolieren zu können. Außerdem rät die CDC von Sport und Wettkämpfen in geschlossenen Räumen ab.

WHO: „Schulschließungen letztes Mittel“

Da mittlerweile mehrere Coronavirus-Impfstoffe zugelassen seien und für die kommenden Monate weitere Zulassungen zu erwarten seien, „gibt es viel Hoffnung am Horizont auf ein sichereres Umfeld für Schulen und sportliche Aktivitäten in der Schule im Schuljahr 2021/2022“, heißt es in dem Artikel.

Allerdings bereitet den Gesundheitsbehörden in aller Welt die Ausbreitung mutierter Coronavirus-Varianten Sorge, die deutlich leichter übertragbar sind. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) muss untersucht werden, ob Kinder und Jugendliche sich mit diesen Virus-Varianten häufiger anstecken.

In einem vor einer Woche veröffentlichten Bericht hob die WHO aber auch hervor, dass Schulschließungen angesichts der gesundheitlichen und psychischen Folgen für Schüler „als letztes Mittel, zeitlich begrenzt und nur auf lokaler Ebene in Gegenden mit intensiver Übertragung in Kraft gesetzt“ werden sollten.