Forschungspolitik

FWF muss Förderprogramme aussetzen

Der Wissenschaftsfonds FWF muss aus Geldmangel drei Förderprogramme aussetzen. Grund dafür ist der Wegfall der Mittel aus der Nationalstiftung, teilte der FWF am Donnerstag mit.

Ausgesetzt werden die Programme „Zukunftskollegs“, „doc.funds“ und „#ConnectingMinds“. Zudem müssen die Förderprogramme „Forschungsgruppen“ und „Spezialforschungsbereiche“ reduziert werden.

Ausfall der Nationalstiftungsmittel

Seit Monaten warnen Institutionen der österreichischen Forschungslandschaft vor dem Ausfall der Nationalstiftungsmittel und fordern eine rasche Umsetzung des im Regierungsprogramm geplanten „Fonds Zukunft Österreich“. Sogar ÖVP-Forschungssprecherin Therese Niss hat eine entsprechende Petition in den Nationalrat eingebracht.

Der FWF hatte zwischen 2018 und 2020 von der Nationalstiftung rund 25 Mio. Euro jährlich erhalten, das sind rund zehn Prozent seines Förderungsbudgets. Nach dem Wegfall dieser Mittel bleibe „die budgetäre Situation in der wettbewerbsorientierten Forschungsförderung angespannt, die Bewilligungsquoten stagnieren auf niedrigem Niveau, zu viele exzellent bewertete Forschungsanträge müssen weiterhin aus Geldmangel abgelehnt werden“.

Nach Ansicht des FWF wird das positive Signal in der von der Regierung kurz vor Weihnachten beschlossenen neuen Forschungsstrategie, die für den Grundlagenforschungsbereich mehr Förderungsmittel vorsieht, durch diesen Wegfall stark getrübt.

Betrifft v.a. Nachwuchsforscherinnen und -forscher

Der FWF hat aufgrund der Situation nun beschlossen, die Programme „Zukunftskollegs“, „doc.funds“ und „#ConnectingMinds“ im laufenden Jahr nicht auszuschreiben. Ohne Weiterfinanzierung könnten sie auch 2022 nicht fortgesetzt werden. Mit den „Zukunftskollegs“ förderte der FWF innovative, interdisziplinäre Teams von Nachwuchsforschern nach der Promotion. Der Wegfall von „doc.funds“ trifft vor allem Doktoranden, mit der Förderung wurden Doktoratsprogramme unterstützt. Das erst vor einem Jahr gestartete Programm „#ConnectingMinds“ wollte wissenschaftsferne Akteure in Teams einbinden, die wissenschaftliches und gesellschaftliches Wissen verbinden.