Vier Vorerkrankungen sorgen für zwei Drittel der schweren Verläufe

Schwere Covid-19-Krankheitsverläufe, die einen Spitalsaufenthalt erzwingen, hängen laut einer neuen US-Studie mit vier Vorerkrankungen zusammen: Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und Herzinsuffizienz. Ohne diese Risikofaktoren könnten fast zwei Drittel der Spitalsaufenthalte vermieden werden.

Ein Team um den Kardiologen Dariush Mozaffarian von der Tufts University hat für die soeben erschienene Studie über 900.000 Krankenaufenthalte in den USA untersucht, die bis Mitte November des Vorjahrs auf Covid-19 zurückzuführen waren.

30 Prozent von ihnen hingen mit Dickleibigkeit zusammen, 26 mit Bluthochdruck, 21 mit Diabetes und zwölf mit Herzinsuffizienz. In Kombination ergibt das laut einer Modellberechnung der Forscher und Forscherinnen 64 Prozent schwere Verläufe, die verhindert werden hätten können. Die Patienten und Patientinnen hätten sich zwar dennoch infiziert, ein Krankenhausaufenthalt wäre aber unnötig gewesen.

Noch ein Rechenbeispiel aus der Studie: Zehn Prozent weniger Menschen in den USA, die an einer der vier Vorerkrankungen leiden, hätten die Zahl der Covid-19-Hospitalisierungen um elf Prozent verringert. „Die vor Kurzem eingeführten Impfungen werden die Infektionen reduzieren. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg“, sagt Studienautor Mozaffarian. Die Ergebnisse zeigten, dass Ansätze des Lebensstils ebenfalls sehr wichtig sind, um Infektionspandemien wie Covid-19 zu bekämpfen – wobei hinter dem Lebensstil immer sozioökonomische Bedingungen stehen.