Weltraum

Österreich seit 40 Jahren ESA-Mitglied

Mit dem heutigen Tag jährt sich die Mitgliedschaft Österreich bei der Europäischen Weltraumorganisation (European Space Agency – ESA) zum 40. Mal. Der Beitritt als assoziiertes Mitglied erfolgte am 1. April 1981, nachdem sich Österreich seit der Gründung im Jahr 1975 an Programmen beteiligte hatte.

Die Weltraumforschung liefert wichtige Daten und Informationen von besonderer Bedeutung, vor allem, wenn es um große Herausforderungen wie die Klimakrise, aber auch Energiesicherheit und Mobilität geht, hieß es anlässlich des Jahrestages in einem Statement des Außenministeriums. „Der Weltraum und die Weltraumforschung bedeutet neben Faszination und Inspiration vor allem innovative Arbeitsplätze und Zukunftstechnologien“, wird die für Weltraumagenden zuständige Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) zitiert.

Österreich habe sich seit dem ESA Beitritt kontinuierlich zu einem international anerkannten Partner im Weltraumbereich entwickelt. Damit eröffne man sich für heimische Unternehmen und Forschungseinrichtungen die Eintrittskarte, um an europäischen und internationalen Weltraum-Projekten, wie etwa Copernicus, mitzuwirken. „Mit den Erdbeobachtungsdaten und -diensten von Copernicus ist Europa internationaler Spitzenreiter bei der Beobachtung von Klima- und Umweltveränderungen. Mit Hilfe der Weltraumforschung und den gewonnenen Daten können wir bessere und wirksamerer Maßnahmen gegen die Klimakrise setzen“, erläuterte Gewessler.

Neuer Direktor aus Österreich

„Die Entscheidung, der Europäischen Weltraumorganisation beizutreten, hat ganz entscheidend dazu beigetragen, dass sich in Österreich etwa 150 Unternehmen und Forschungseinrichtungen entwickeln konnten, die rund 1.000 hoch qualifizierten Menschen einen Arbeitsplatz bieten. Damit leisten wir international einen wichtigen Beitrag an der Entwicklung und Leistungsfähigkeit des Raumfahrtsektors“, erläutert Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) die positiven Folgen des ESA-Betritts.

Seit Anfang März 2021 leitet mit Josef Aschbacher, ein Österreicher, die Organisation. Als ESA Generaldirektor hat er nun die Aufgabe, Europa in der Raumfahrt wettbewerbsfähiger zu machen und Europas Rolle im Weltraumbereich zu stärken. Der Einsatz von Weltraumtechnologie bei der Bewältigung der gesellschaftspolitischen Herausforderungen ist ein weiterer zentraler Schwerpunkt. Dazu soll der kommerzielle Weltraumsektor mit Anstoßfinanzierung durch öffentliche Gelder stimuliert werden, um neue Geschäftsmöglichkeiten zu entwickeln. Denn Mitbewerber sind nicht nur die traditionellen Weltraumnationen, sondern auch private Weltraumunternehmen, berichtet das Außenministerium.

Die Europäische Weltraumbehörde ist eine Beschaffungsorganisation und die nationalen Beiträge zu den ESA-Wahlprogrammen fließen in Form von direkten Aufträgen an die nationalen Industrien und Forscherinnen und Forscher zurück. Österreichs Beitrag zum ESA-Budget belief sich 2020 51,2 Millionen Euro. Das Prinzip ist als „Geographic Return“ bekannt. Die ESA, die sich der friedlichen Nutzung des Weltraums verschrieben hat, hat 22 Mitglieder, zwei assoziierte Mitglieder und Kooperationsvereinbarungen mit sechs EU-Mitgliedsstaaten. Sie beschäftigt rund 2.200 Mitarbeiter und verfügte 2020 über ein Budget von ca. 6,7 Milliarden Euro.