Hände werden unter laufendem Wasser gewaschen
dpa/Patrick Pleul
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Psychologie

Menschen halten sich selbst für regeltreuer als andere

Häufig Händewaschen, Abstand halten, Selbstquarantäne bei Symptomen: Wer das macht, trägt zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie bei. Wie neue Umfragen zeigen, denken die Menschen mehrheitlich, dass sie sich besser an die Regeln halten als andere.

Für die Studie befragte ein Team um Andreas Mojzisch von der Universität Hildesheim 1.102 Probanden aus vier Ländern – Großbritannien, USA, Schweden und Deutschland. Sie sollten angeben, wie streng sie sich an verschiedene Regeln wie Händewaschen oder Kontaktbeschränkungen halten und wie sie das Verhalten anderer einschätzen.

Eine Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer musste dabei die Regeltreue ihrer engen Freunde einschätzen, die andere das Verhalten von Durchschnittsbürgern. Die Ergebnisse zeigten, dass die Befragten sich selbst als besser als der Durchschnitt einschätzten, teilte die Universität am Dienstag mit.

„Dabei waren sie nicht nur der Meinung, dass sie die Covid-19-Regeln stärker befolgten als andere Bürger und Bürgerinnen ihres Landes, sondern auch, dass sie die Regeln stärker befolgten als ihre Freunde.“ Die Ergebnisse seien in allen vier Ländern nahezu identisch gewesen. Dies spreche dafür, dass es sich um einen sehr stabilen Befund handelt, der nicht von den konkreten Politik eines Landes abhängig ist – die vier Länder waren ausgewählt worden, weil deren Regierungen sehr unterschiedlich auf die Pandemie reagierten.