Humboldt-Pinguin im Ozeaneum Stralsund
Johannes-Maria Schlorke/OZEANEUM Stralsund
Johannes-Maria Schlorke/OZEANEUM Stralsund
Hörtest

Pinguine sind lärmempfindlich

Pinguine reagieren sensibel auf Geräusche über und unter Wasser: Zu diesem Ergebnis kommt ein Forschungsprojekt deutscher und dänischer Wissenschaftler.

In dem Projekt untersuchten Wissenschaftler das Hörvermögen von Pinguinen an Land sowie unter Wasser und analysierten die Hörorgane anhand von Computerscans von Pinguinschädeln aus der Sammlung des Naturkundemuseums Berlin. Für Verhaltenstests wurden Tiere zum Teil aufwendig trainiert: So wurde am Deutschen Meeresmuseum in Stralsund vier Humboldtpinguinen beigebracht, in einer schalldichten Box stillzustehen und mit dem Schnabel eine bestimmte Fläche zu berühren, wenn sie einen Ton hörten.

Vermessung der Lärmbelastung

„Wir haben im Projekt nachgewiesen, dass Pinguine unter Wasser auf Schall reagieren“, sagt Projektleiter Michael Dähne. Bei den Untersuchungen zur Hörschwelle unter Wasser sei man allerdings nicht so vorangekommen wie angestrebt.

Erstmals seien Daten zum Hörvermögen der Tiere nach standardisierten Methoden ermittelt worden, sagte Mirjam Müller vom Fachgebiet „Schutz der Polargebiete“ des deutschen Umweltbundesamtes. „Wir sind damit einen großen Schritt weiter, um die Belastung für Pinguine durch Lärm bewerten zu können.“ Dabei gehe es etwa um Schiffsverkehr oder wissenschaftliche Geräte, die Schall benutzten. Die Ergebnisse der Studie werden Ende April bei einer Konferenz veröffentlicht.