Felsen-Klapperschlange
Rob Denton
Rob Denton
Evolution

Schlangen passen ihr Gift an Beute an

Unsere Ernährung hat direkte Auswirkungen auf unseren Körper. Dies ist wohl auch bei Schlangen der Fall. Biologen habe nun erforscht, auf welche Weise sie ihr Gift an ihre Beutetiere anpassen.

Schlangengifte bestehen aus mehreren Proteinen, die Beutetiere außer Gefecht setzen sollen. Bei der Komplexität der Gifte – also der Anzahl der darin enthaltenen Proteine – gab es im Laufe der Evolution immer wieder Schwankungen. Um herauszufinden wieso, untersuchte ein Team um den US-amerikanischen Biologen Matthew Holding das Gift mehrerer Arten nordamerikanischer Grubenottern – darunter etwa Klapperschlangen, Mokassinottern und Kupferköpfe.

Ö1-Sendungshinweis

Dem Thema widmet sich auch ein Beitrag in Wissen aktuell am 21.4. um 13:55

Im Rahmen ihrer Studie, die soeben im Wissenschaftsmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ erschienen ist, fingen die Forscher zahlreiche Schlangen ein und sammelten deren Gift in dafür präparierten Behältern. Anschließend verglichen sie die Zusammensetzung mit dem Mageninhalt der Tiere.

Höhere Vielfalt – komplexeres Gift

Dabei konnten sie feststellen, dass die phylogenetische Vielfalt der Beute – also die verschiedenen Abstammungen und evolutionsbiologischen Veränderungen innerhalb von Tierstämmen – stärker mit der Komplexität der Gifte zusammenhing als mit der Anzahl der Beutetiere an sich. Komplexere Gifte wurden von den Schlangen also dann produziert, wenn sie sich von genetisch weiter voneinander entfernten Tieren ernährten.

Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass wahrscheinlich subtilen Unterschiede in den Giftzielen, wie zum Beispiel den Blutgerinnungsfaktoren zwischen verwandten, aber evolutionär getrennten Arten entscheidend sind. Die Ergebnisse der Studie lassen darauf schließen, dass für die Entwicklung komplexerer Merkmale einer Tierart – wie etwa deren Gift – die Artenvielfalt im Lebensraum