Spritze und Impfstofffläschchen
Adobe Stock/Daniel CHETRONI
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Alle vier Impfstoffe wirken gut

Alle vier bisher in Europa zugelassenen Covid-19-Impfstoffe sind nach Einschätzung deutscher Expertinnen und Experten gleichermaßen zum Schutz des Einzelnen und zum Eindämmen der Pandemie geeignet. Ein Großteil schwerer und potenziell tödlicher Krankheitsverläufe könne damit verhindert werden.

Je nach Impfstoff sinkt bei Geimpften die Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu erkranken, deutlich im Vergleich zu Ungeimpften – um bis zu 70 Prozent beim vektorbasierten Impfstoff von Johnson & Johnson, bis zu 80 Prozent bei Astrazeneca bis hin zu maximal 95 Prozent bei den mRNA-Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna. Das geht aus einer Übersicht des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) hervor. Der direkte Vergleich dieser Prozentangaben sagt allerdings wenig aus: In klinischen Studien wurden die Präparate nicht miteinander verglichen.

Schutz stellt sich unterschiedlich schnell ein

Bei drei der vier bisher verfügbaren Impfstoffe sind zwei Dosen für den vollen Schutz nötig. Dazwischen sollten bei mRNA-Impfstoffen sechs Wochen liegen, bei Astrazeneca zwölf Wochen. Der Schutz stellt sich nicht unmittelbar nach der Spritze ein: Beim Mittel von Biontech/Pfizer besteht er laut PEI ab Tag 7 nach der zweiten Impfung, bei Moderna ab Tag 14 und bei Astrazeneca ab Tag 15. Nach der Einzeldosis von Johnson & Johnson bestehe der Schutz ab Tag 28. Wie lange Geimpfte geschützt bleiben, lässt sich derzeit noch nicht sagen.

Angenommen wird, dass vollständig geimpfte Menschen als Überträger des Virus eine geringere Rolle spielen als Ungeimpfte. Die deutsche Impfkommission (Stiko) schreibt: Anzunehmen sei eine stark reduzierte Virusausscheidung bei Menschen, die sich trotz zweifacher Impfung infiziert haben. In beschränktem Maße scheinen sie eine Infektion aber noch weitergeben zu können. Deshalb wird auch Geimpften empfohlen, sich weiter an Schutzmaßnahmen zu halten.

Helfen auch gegen Varianten

Menschen profitieren laut einer Untersuchung auch schon von der ersten Impfdosis – und zwar unabhängig davon, ob sie Biontech/Pfizer oder Astrazeneca bekommen haben. Eine großangelegte Studie der Universität Oxford zeigte kürzlich, dass das Risiko für eine Coronavirus-Infektion drei Wochen nach der Impfung um 65 Prozent sank, wie die Universität kürzlich mitteilte.

Zur Rolle der Virusvariante B.1.1.7, die inzwischen auch in Österreich dominiert, erklärte die deutsche Stiko, dass alle der in Europa zugelassenen Impfstoffe einen „sehr guten Schutz vor einer symptomatischen Erkrankung“ böten. Die Schutzwirkung gegen symptomatische Erkrankungen durch die in Südafrika entdeckte Mutante B.1.351 sei „hingegen deutlich reduziert“; diese Variante macht in Österreich nach Daten der AGES konstant einen sehr geringen Anteil aus.