Analyse

Zellatlas der Zähne erstellt

Forscherinnen und Forscher haben sämtliche Zellen des menschlichen Zahns analysiert. Der auf dieser Basis erstellte Zahnatlas könnte neue zellbasierte, regenerative Zahnbehandlungen ermöglichen.

Ein Team um Thimios Mitsiadis von der Universität Zürich und Andreas Moor von der ETH Zürich erstellte laut einer Aussendung zur soeben im Fachblatt "iScience“ erschienenen Studie den ersten Einzelzell-Atlas der menschlichen Zähne. Sie fanden heraus, dass die Zelltypen im Zahnmark und im Halteapparat sehr unterschiedlich sind. Der Halteapparat sorgt dafür, dass der Zahn im Kiefer fest verankert ist, im Zahnmark befindet sich das Nervengewebe und die Blutgefäße.

Diagnose und Behandlung

Zu ihrer eigenen Überraschung entdeckten die Forscher, dass sich die molekularen Signaturen der verschiedenen Stammzellpopulationen in den Zähnen allerdings stark ähneln. Sie vermuten, dass die jeweilige Mikroumgebung die funktionellen Unterschiede zwischen den Stammzellen hervorruft.

Der Atlas soll dazu beitragen, die Interaktionen zwischen den verschiedenen Bauteilen der Zähne, die an der Immunantwort auf bakterielle Angriffe beteiligt sind, besser zu verstehen. „Die Einzelzell-Analyse könnte nicht nur für diagnostische Zwecke nützlich sein und die Früherkennung von Zahnerkrankungen unterstützen, sondern auch zur zellbasierten Regeneration von beschädigten Teilen der Zähne beitragen“, so Mitsiadis in der Mitteilung.