Studie hält Busse und Bahnen für sicher

Busse und Bahnen sind deutlich leerer seit Beginn der Coronavirus-Pandemie – teils weil viele zu Hause arbeiten und lernen, teils weil sie öffentliche Verkehrsmittel aus Angst vor einer Infektion meiden. Laut einer neuen Auftragsstudie ist die Infektionsgefahr in Bussen und Bahnen aber nicht höher als im Individualverkehr.

Dies teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) am Montag mit. Untersucht wurde der öffentliche Nahverkehr im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV). Um die Auftragsarbei hatte der VDV die Charité Research Organisation gebeten. Das Institut ist ein Tochterunternehmen der Charité in Berlin und führt vor allem klinische Studien durch.

Ähnliche Infektionszahlen

Für die Untersuchung hatte das Institut 681 Teilnehmer und Teilnehmerinnen ohne bisherige Coronavirus-Infektion ausgewählt. Diese wurden im Februar und März dieses Jahres zufällig und in annähernd gleicher Zahl aufgeteilt auf „öffentlichen Verkehr“ und „Individualverkehr“. Nach der rund fünfwöchigen Testphase wurden die Probanden in beiden Gruppen auf Antikörper getestet – ein Zeichen für eine durchgemachte Coronavirus-Infektion.

Ergebnis: Bei ungefähr gleich vielen Teilnehmern in jeder Gruppe konnten diese Antikörper nachgewiesen werden. Im öffentlichen Nahverkehr waren demnach 325 Probanden unterwegs, von denen zwölf im Anschluss positiv getestet wurden. Im Individualverkehr waren es 314, von denen 14 positiv waren. Daraus schließen die Autorinnen und Autoren, dass das Infektionsrisiko im Alltag mit der Nutzung des öffentlichen Verkehrsmittel nicht steigt. Einige Probanden waren während der Studie ausgeschieden, etwa weil sie geimpft wurden.