Ein großer mariner Verwandter der Krokodile (Plesiosuchina) attackiert einen kleineren Plesiosaurier, im Hintergrund ein Torvoneustes
Edyta Felcyn, Daniel Madzia
Edyta Felcyn, Daniel Madzia
Museum

Urzeitkrokodile aus Tschechien

In der Jurazeit pflügten bis zu sieben Meter lange Urzeitkrokodile durch die Weltmeere. Die Analyse eines bereits über 100 Jahre im Naturhistorischen Museum (NHM) Wien lagernden Fundes zeigte nun, dass sie dies auch auf dem Gebiet des heutigen Tschechien taten.

Bereits 1912 kamen die Funde, die verschiedene Meeresfossilien enthielten, aus Steinbrüchen der tschechischen Stadt Štramberk ins NHM. Darin fanden sich auch zwei ungefähr zwei Zentimeter große Zahnkronen, die nun von Forschern des NHM, sowie aus Deutschland, Tschechien, Polen und England zugeordnet wurden. Es handelt sich um Beißerchen urtümlicher, zu den Archosauriern gehörenden Meeresreptilien aus der Familie „Metriorhynchidae“, wie das Museummitteilte.

Laut den Untersuchungen, die nun im Fachblatt „Acta Paleontologica Polonica“ erschienen sind, handelte es sich um Überbleibsel der Gattungen „Plesiosuchus“ und „Torvoneustes“, die mit ihren zu Flossen umgewandelten Gliedmaßen durch die damaligen seichen Meeresregionen schwammen. Während Plesiosuchus andere Meeresreptilien wie Pliosaurier jagte, war Torvoneustes hinter Fischen und Ammoniten her. Bei dem nunmehrigen Fund handle es sich „um einige der jüngsten Metriorhynchidae-Vertreter weltweit“, der während der Kreidezeit verschwundenen Reptilien, schreiben die Forscher.