Das Fossil der unbekannten Vogelart
Senckenberg
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Paläontologie

Unbekannte Vogelart gefunden

Er ist etwa so groß wie eine Kohlmeise und laut deutschen Forscherinnen und Forschern ein „Ausnahmefund“: Bei Arbeiten in der Grube Messel haben sie aus den Ölschieferschichten ein rund 48 Mio. Jahre altes Fossil einer bisher unbekannten Vogelart geborgen.

Der Vogel wurde bei einer der jährlichen Ausgrabungen der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in der Grube Messel gefunden. Im Ölschiefer dieser ehemaligen Abbaustätte im deutschen Bundesland Hessen, die zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört, haben sich zahlreiche Tiere und Pflanzen aus der Zeit vor knapp 50 Millionen Jahren gut erhalten.

Der Vogel habe einen gebänderten Schwanz und einen kompakten, kurzen Schnabel. Insgesamt wurden den Angaben zufolge in der ersten Hälfte der Grabungssaison bisher 500 Funde gemacht – darunter sehr viele Insekten, Pflanzen und Fische, die im Herbst und Winter präpariert werden.

Das Fossil der unbekannten Vogelart
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„Der neue, außergewöhnlich gut erhaltene Fund der uns bisher unbekannten Vogelart zeigt, dass wir dennoch weit davon entfernt sind, die Artenvielfalt in der Vogelwelt Messels vollständig erfasst zu haben“, sagte Gerald Mayr, Ornithologe am Senckenberg Forschungsinstitut Frankfurt, in einer Aussendung. Bisher wurden den Angaben zufolge mehr als 70 Arten aus den etwa 48 Millionen Jahre alten Gesteinsschichten der Grube Messel geborgen.

Über die Lebensweise des Vogels zu spekulieren, sei noch zu früh, hieß es. Der Schnabel erscheine zwar „greifvogelartig“, aber die Füße und Krallen des Tieres widersprächen der Annahme, dass es sich bei dem Fund um einen „Mini-Greifvogel“ handelt. „Wahrscheinlicher ist, dass sich der Vogel von Früchten oder Insekten ernährt hat. Genaueres ist aber erst nach der endgültigen Präparation zu sagen“, sagte Mayr.