Singende englische Fußballfans
AFP / Andy Rain
AFP / Andy Rain

Fußball-EM lässt Infektionsrate von Männern steigen

Die Infektionsraten in England steigen, und zwar bei Männern stärker als bei Frauen. Grund dafür könnte laut einer vorläufigen Studie das gemeinsame Schauen der Fußball-EM sein.

Tests bei mehr als 47.000 Freiwilligen im größten britischen Landesteil hätten ergeben, dass Männer ein 30 Prozent höheres Risiko als Frauen hätten, sich zu infizieren, heißt es in einem Preprint, also einer noch nicht begutachteten Studie, des Imperial College London. „Es könnte sein, dass das Fußballschauen dazu führt, dass Männer sozial aktiver sind als sonst“, so Studienautor Steven Riley gegenüber der BBC am Donnerstag.

Mitten in einer neuen Infektionswelle

Der Bericht stellt zudem fest, dass derzeit eine „erhebliche dritte Infektionswelle“ das Land treffe. Demnach hat sich das Infektionsgeschehen im Vergleich zur vorigen Erhebung vor einem Monat vervierfacht. Infektionen seien in allen Altersgruppen unter 75 Jahren deutlich gestiegen, vor allem aber bei Kindern und Jugendlichen. Den größten Anstieg zeigten Kinder zwischen 13 und 17 Jahren, bei denen aktuell 1,33 Prozent infiziert sind – achtmal mehr als im Monat davor.

Auch bei Menschen, die beide Impfungen bekommen haben, habe sich die Zahl der Coronavirus-Fälle vervierfacht – im Vergleich zu Ungeimpften sei ihre Infektionsrate aber dreimal so niedrig. „Obwohl die Impfungen einen guten Schutz gegen eine Ansteckung und schwere Krankheitsverläufe bieten, können auch Geimpfte infiziert werden und das Virus übertragen“, sagt Riley in einer Aussendung des Imperial College. Deshalb sei es wichtig, dass so viele Menschen wie möglich beide Dosen erhielten.

Für den Anstieg wird die hochansteckende Delta-Variante verantwortlich gemacht. Die britische Regierung will die Schutzmaßnahmen in England am 19. Juli vollständig aufheben.