Maus schaut über eine Barriere
Alekss/stock.adobe.com
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Mäusestudie

Warum Lichttherapie bei Depressionen hilft

Forscher haben einen Hinweis gefunden, weshalb Lichttherapie bei depressiven Verstimmungen wirksam ist. Demnach aktiviert Licht in den früheren Morgenstunden bei Mäusen ein bestimmtes Gen, einen Taktgeber der inneren Uhr.

Dunkle und kurze Tage schlagen vielen Menschen aufs Gemüt. Bei zu wenig Tageslicht gerät die innere Uhr durcheinander, was sich in einer saisonalen Depression niederschlagen kann. Um den Verstimmungen entgegenzusteuern, hat sich Lichttherapie als wirksam erwiesen.

Bisher sind aber die zugrundeliegenden Mechanismen der morgendlichen Behandlung mit einer Tageslichtlampe wenig gut verstanden. Die Forscherinnen und Forscher um Urs Albrecht und Iwona Olejniczak von der Universität Freiburg fanden nun gemeinsam mit Kollegen der italienischen Universität Padua in Experimenten mit Mäusen einen Grund für den positiven Effekt.

Zwei Stunden vor Tagesanbruch

Sie setzten Mäuse zu verschiedenen Zeitpunkten in der Nacht einem Lichtimpuls aus und untersuchten anschließend deren depressives Verhalten. Wie sie im Fachmagazin „Plos Genetics“ berichten, zeigte sich, dass Licht eine antidepressive Wirkung entfaltete, wenn sie dieses zwei Stunden vor Tagesanbruch anknipsten. Das Uhr-Gen Period1 wurde in der lateralen Habenula aktiviert, einer Hirnregion, die am Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt ist. Wenn die Forschenden dieses Gen ausschalteten, zeigte sich der positive Effekt nicht mehr. Auch erwies sich die Lichttherapie bei Einbruch der Dunkelheit nicht als wirksam.

Bei Menschen erzielt eine Lichttherapie am früheren Morgen ebenfalls die besseren Ergebnisse. Zu viele Vergleiche sollten allerdings laut den Forschenden nicht gezogen werden, weil Mäuse nachtaktive Tiere sind.