Neuer Antikörpertest umfasst auch Varianten

Forscher haben einen neuen Antikörpertest entwickelt, mit dem sich der Immunschutz gegen verschiedene Varianten des Coronavirus abschätzen lässt. Binnen weniger Stunden weist er nach, ob das Immunsystem wirksame Waffen gegen SARS-CoV-2 gebildet hat.

Forscherinnen und Forscher der ETH und des Universitätsspitals Lausanne (CHUV) wendeten den Test auf Blutserum-Proben von 206 Personen an, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten. Demnach erreiche der Test eine Sensitivität von 96,7 Prozent und eine Spezifität von 100 Prozent, schreiben sie in ihrer im Fachmagazin „Science Translational Medicine“ erschienenen Studie.

Früh Infizierte schlechter geschützt

Weitere Versuche mit 96 hospitalisierten Covid-19-Patienten, die sich vor November 2020 angesteckt hatten, ergaben, dass die neutralisierenden Antikörper das Spike-Protein des Wildtyp-Virus neutralisieren konnten, aber weniger wirksam gegen Spike-Proteine der Alpha- oder Beta-Varianten waren. Das gibt demnach einen Hinweis darauf, dass früh in der Pandemie Infizierte weniger gut gegen die neuen Coronavirus-Varianten geschützt sind.

Mit dem Test lasse sich nicht nur die Wirksamkeit der neutralisierenden Antikörper auf besorgniserregende Varianten nach einer durchgemachten, natürlichen Infektion bestimmen, sondern auch die impfstoffinduzierten Antikörperantworten, so die Forscher. Sie schätzen, dass eine Fachkraft pro Tag mindestens hundert Proben vorbereiten und analysieren könnte. Der Test koste hundert Franken (rund 92 Euro).