Zwei Collies und ein Riesenschnauzer-Weibchen sitzen auf einer Wiese.
dpa/Boris Roessler
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Experimente

Hunde zeigen sich bei Menschen nicht erkenntlich

Hunde machen offenbar keinen Unterschied zwischen spendablen und knausrigen Menschen. Experimente von Wiener Verhaltensforscherinnen und -forschern zeigen: Weder erwidern sie Großzügigkeit noch spielen sie häufiger mit freigiebigen Personen.

Das Team um Friederike Range und Jim McGetrick brachten 21 Haushunden unterschiedlicher Rassen (Border Collie, Windhund, Terrier, Australian Shepherd, Dackel, Podenco, Beagle und Mischlinge) bei, einen Knopf zu drücken, um an eine Futterbelohnung zu kommen. Sie ließen die Vierbeiner anschließend zusehen, wie manche Menschen für sie den Knopf betätigten, manche nicht. Dann durften die Hunde die Gefälligkeiten retournieren und wiederum für die Leute auf den Futterknopf drücken. Das taten sie aber bei den großzügigen Menschen genau so selten wie bei den weniger freigiebigen. Sie spielten auch anschließend nicht häufiger mit ihnen, berichten die Verhaltensforscher nun im Fachjournal „PLOS ONE“.

Experimente zur Dankbarkeit von Hunden
Rebecca Fränzle

Es gibt Studien, die zeigen, dass Hunde Artgenossen Gefälligkeiten zurückerstatten, und dass sie kooperative von unkooperativen Zweibeiner unterscheiden können, so die Forscher des Konrad Lorenz-Instituts für Vergleichende Verhaltensforschung der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Die aktuelle Studie böte allerdings keine Evidenz, dass Hunde die beiden Leistungen kombinieren und sich Menschen gegenüber für Hilfe erkenntlich zeigen.

Vielleicht finden die Vierbeiner es auch nur komisch, die Menschen, von denen typischerweise sie immer Futter bekommen, zu verköstigen, meinen die Wissenschaftler: „Es könnte aber auch sein, dass sie die Verbindung zwischen dem hilfreichen Verhalten der Menschen und der Belohnung nicht erkannt haben.“